Er mache das aus purer Lust und Laune. Zudem handle es sich dabei um die „nächste Stufe“ seines vorangegangenen Projekts, denn das „Öffi“-Netz ist er bereits abgegangen. Mit Jahresbeginn startete Harbich sein Vorhaben, ein Neujahrsvorsatz war es keiner, es habe sich schlicht so ergeben.
Viele Wienerinnen und Wiener verfolgten schon sein letztes Abenteuer eifrig. Es gibt auch Interessenten, die den jungen Mann gerne Gesellschaft bei seinen Spaziergängen leisten würden. Das finde er schön, sagt er, denn Musik oder Podcasts höre er nicht so gerne während des Gehens, „das lenkt mich zu sehr ab“. Er bleibe gerne stehen, schaut sich die Architektur im Detail an.
In zwei bis drei Jahren ist das Ziel erreicht
Die zeitliche Gestaltung von Harbichs neuem Projekt hängt von der Arbeit und vom Studium ab, diesen Winter will er ein Masterstudium beginnen. Grundsätzlich geht er drauflos, wenn er sich danach fühlt. Am liebsten marschiert er bei Winterwetter oder bei frühlingshaften Temperaturen von 15 bis 20 Grad, im Sommer werden es dann eher Nachttouren, sonst sei es zu heiß.
Läuft alles gut, schätzt er in zwei bis drei Jahren sein Ziel erreicht zu haben – im Schnitt wären das pro Jahr circa eintausend Kilometer. Und: Laut eigener Annahme werden dabei wohl ein bis zwei Paar Schuhe pro Bezirk dran glauben müssen.
„Worauf ich mich schon wirklich freue, sind die Themenviertel“, meint er. Beispielsweise gibt es in Penzing das Planetenviertel, mit dem Venus- oder dem Jupiterweg. Thomas Harbich selbst wohnt in Döbling, eine starke Verbindung hat er zu seinem Heimatbezirk Währing, wo er besonders den Pötzleinsdorfer Schlosspark als einen seiner Lieblingsorte heraushebt.
Bekannt wurde der Wiener auf Twitter, wo er vor einigen Jahren unter dem Namen @tom_harb begann, Wien-Fakten zu posten. Diese Tweets sind alle mit dem Hashtag #WienFakt versehen. Zudem betreibt er einen eigenen Blog, wo die Fakten nachzulesen sind, und er kooperierte bereits mit der Stadt Wien, um seine kuriosen Fakten so mit einem noch größeren Publikum zu teilen. Dass am Schottentor vier Straßenbahnlinien aufeinandertreffen, die alle Primzahlen sind, nennt er als einen seiner Lieblingsfakten.
Seine nächsten Vorhaben
Für sein nächstes Projekt kann er sich vorstellen, alle Friedhöfe oder Parks in Wien abzugehen. Aber auch außerhalb Wiens kann er sich solche Unternehmungen vorstellen. „London oder Dublin würden mir total gut gefallen“, sagt Harbich. Vom Wetter her sollte es aber eher Nordeuropa sein.
Auf seinem Twitter-Account teilt er ab sofort unter dem Motto #GanzWienZuFuß lustige Schmankerl, andere originelle Fakten oder Meilensteine, auch fotografisch. Bei der Frage, ob er bei Rot über die Straßen gehen würde, lacht er: „Ich halte mich natürlich an sämtliche Verkehrsregeln.“