Werbung für Nikotinbeutel
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Gesundheit

Strengere Regeln für Nikotinbeutel gefordert

Nikotinbeutel werden unter Jugendlichen immer beliebter. Experten fordern strengere Regeln. Die könnten mit einem neuen Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz kommen – darin sollen auch die Nikotinbeutel geregelt werden.

Werbung für Nikotinbeutel findet man in der gesamten Stadt. Großflächige Plakate, die für Zigaretten mittlerweile undenkbar sind, sind für die weißen Säckchen noch erlaubt. Doch in diesem Jahr sollen die Nikotinbeutel im Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz aufgenommen werden.

Dann kann es auch Werbeverbote geben, sagt Lisa Brunner von der ARGE Suchtvorbeugung. „Es ist eben eine sehr stark süchtig machende Substanz und damit ist es sehr wichtig, dass das gesetzlich strafreguliert wird.“ Vor allem Jugendliche sind im Fokus der offensiven Werbung.

Werbung für Nikotinbeutel
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Die Werbung für ein Produkt direkt neben der Jugendinfo der Stadt

Gesunde Alternative zur Zigarette suggeriert

Das merkt man auch bei der Beratungshotline Rat auf Draht, wo Fragen zu den Beuteln in den vergangenen Monaten stark angestiegen sind. „Es ist angestiegen aufgrund des Präsenzunterrichtes. Als die Jugendlichen Masken trugen, konnten sie es darunter verstecken und sind nicht mehr in den Raucherhof gegangen. Da haben wir es wirklich gemerkt, dass ein Anstieg wahrzunehmen war“, erzählt Beraterin Christine Piriwe.

Bei Rat auf Draht versucht man zu informieren und aufzuklären. Auch dort fällt die offensive Werbung Richtung Jugend auf. Piriwe: „Zum Beispiel in den Pausen, wenn sie sich Videos ansehen oder bevor sie sich Videos ansehen, da melden sie zurück: Das habe ich gesehen, wie ist das eigentlich, ist es wirklich ‚besser‘ oder ‚gesünder‘ als rauchen.“

Werbeverbot für Nikotinbeutel

Unter Jugendlichen werden die Nikotinbeutel immer beliebter – Säckchen, die man sich unter die Oberlippe schiebt. Expertinnen und Experten fordern nun strengere Regeln.

Überdosierungen leichter möglich

Das suggeriere die Werbung, stimmt aber keinesfalls. „Es ist teilweise mehr Nikotin enthalten als in einer herkömmlichen Zigarette und deswegen macht es dieses Produkt sehr gefährlich, denn es können Überdosierungen entstehen oder auch Vergiftungserscheinungen – gerade bei jüngeren Konsumentinnen, die auch keine Konsumerfahrung haben und sich mit diesen Produkten eine Überdosierung zuführen“, erklärt Brunner. Nikotinbeutel würden deshalb nicht in Kinderhände gehören. Bei der ARGE Suchtvorbeugung begrüßt man die geplante Aufnahme ins Tabakgesetz.