Aktivisten kleben sich auf der Straße
APA/Letzte Generation Österreich
APA/Letzte Generation Österreich
Politik

Klimaaktivisten planen Welle an Störaktionen

Klimaaktivistinnen und -aktivisten rund um die Organisation „Letzte Generation“ planen für kommende Woche „eine Welle“ an Störaktionen in Wien. Schwerpunkt der Aktionen wird vor allem Festkleben an diversen Fahrbahnen sein, um den Verkehr möglichst lahmzulegen.

Zu den Aktionen, die jeden Tag stattfinden sollen, werden auch Demonstranten von den Gruppen aus Graz, Linz und Innsbruck anreisen. In Wien umfasst die „Letzte Generation“ inzwischen rund 30 Personen. Weitere 100 beteiligten sich an einzelnen Aktionen bzw. planen, das zu machen, so der Sprecher.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) geht davon aus, dass die Polizei und die magistratischen Dienststellen der Stadt gut auf die angekündigten Aktionen vorbereitet sind, sagte er im „Wien heute“-Interview am Dienstag. Den Dialog führe er mit der Polizei, ein Gespräch mit „diesen Gruppen“ erachtet Ludwig als „nicht zweckmäßig“.

Klimaproteste: Geplante Aktionen

Klimaaktivistinnen und -aktivisten rund um die Organisation „Letzte Generation“ planen in der zweiten Jänner-Woche mehrere Störaktionen: Es sollen an mehreren Orten in Wien Straßenblockaden geben.

Aktionen seit rund einem Jahr

Die Aktivistinnen und Aktivisten kleben sich seit rund einem Jahr vor allem in Wien, aber auch in Graz, Linz und Innsbruck auf Fahrbahnen fest. Aktionen gab es etwa auf dem Gürtel, auf dem Ring und am Praterstern. Dabei kam es auch zu Zwischenfällen: Am 24. Oktober attackierte ein Mann aus den Reihen der blockierten Autos etwa eine Teilnehmerin, riss ihr ein Transparent aus der Hand und schlug ihr mit diesem ins Gesicht.

Auch eine Attacke auf ein Kunstwerk gab es in Österreich bereits. Im November wurde das mit Glas geschützte berühmte Gemälde „Tod und Leben“ von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit Öl beschüttet. Einer der Aktivisten klebte sich auch mit der Hand an das Schutzglas. Ein Störversuch beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wurde dagegen von der Polizei verhindert.

Protest ist „kein Beliebtheitswettbewerb“

Die Gruppe ist sich bewusst, dass ihre Aktionen auch auf Ablehnung stoßen, doch der Klimaprotest sei „kein Beliebtheitswettbewerb“, es gäbe bei den Protesten aber immer wieder Zuspruch. Mitbegründerin Martha Krumpeck musste bereits eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten, die ihr für wiederholte Verkehrsblockaden auferlegt wurde.

Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl warnte im Gespräch mit der APA vor zunehmenden extremistischen Tendenzen. „Es gibt deutliche Elemente von Extremismus bei manchen Aktivisten“, konstatierte er. Das betreffe das Begehen von Straftaten, nicht nur das Festkleben an Gemälden und das Beschütten derselben, was „in den Bereich der Sachbeschädigung geht“, sondern auch das Lockern von Radmuttern und Luft-aus-den-Reifen-Lassen bei SUVs. Erst am Freitag ließen Aktivistinnen und Aktivisten bei 50 SUVs die Luft aus den Reifen.