Eisfläche vor Rathaus
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Freizeit

Wiener Eistraum öffnet heute

Lange ist überlegt worden, ob er überhaupt stattfinden soll – jetzt ist es soweit: Heute eröffnet der Wiener Eistraum. Die Fläche wurde aufgrund der Energiesituation jedoch um zehn Prozent verkleinert, und auch an anderen Stellen wurde eingespart.

Rund 8.500 Quadratmeter groß ist heuer die Eislandschaft vor dem Rathaus – das sind um 1.000 Quadratmeter weniger als im Vorjahr. „Ziel ist, dass wir durch verschiedenste Maßnahmen bis zu 20 Prozent Energie einsparen, dadurch dass wir manche Dinge weglassen, wie zum Beispiel das Eisstockschießen, das auch energieintensiv war“, so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Zudem habe man die technischen Rahmenbedingungen adaptiert.

Zwei Kältemaschinen konnten beispielsweise eingespart werden. Ein Großteil der eingesetzten Energie wird jetzt in einen Energiekreislauf eingespeist. Der technischer Leiter Richard Sivy zeigt eine große Schmelzwanne: „Wir nutzen von den Kühlaggregaten die Abwärme, um den Abrieb vom Eis, der entsteht gleich vor Ort wieder zu schmelzen. Und das Warmwasser, das dabei entsteht, wird gleich wieder für die Eisaufbereitung verwendet.“ So spare man sich 150 Lkw-Fahrten, denn bisher habe man den Abrieb abtransportiert.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
Katharina Alfon
Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
Katharina Alfon
Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
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Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
Katharina Alfon
Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
Katharina Alfon
Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
Katharina Alfon
Der diesjährige Wiener Eistraum am Rathausplatz.
Katharina Alfon

Neue Eistechnologie

Die neue Eistechnologie erlaubt es laut den Veranstaltern außerdem, die Eisflächen graduell zu kühlen. So soll es möglich sein, auch an wärmeren Tagen ein befahrbares Eis zu gewährleisten, ohne dass die Kühlung des Eises mit maximalem Energieaufwand erfolgen muss – eine Maßnahme, die rund 25 Prozent des bisherigen Energieverbrauchs einspare. Schon seit Jahren sei zudem die gesamte Standardbeleuchtung auf stromsparende LED-Leuchtmittel umgestellt. Seit 2020 bezieht der Eistraum seinen Strom zu 100 Prozent aus Wasserkraft.

Eröffnung „Wiener Eistraum“

Der Wiener Eistraum eröffnet am Donnerstag mit 8500 Quadratmeter Eisfläche am Rathausplatz. Zehn Prozent der Eisfläche sind heuer eingespart worden, Grund dafür ist die derzeitige Energiesituation.

Hohe Auslastung bei Eislaufverband und Steffl-Arena

Hans Gunsam, Präsident des Eislaufverbands Wien, erläuterte, dass der Energieverbrauch der Eislaufplätze jedes Jahr circa gleich hoch ist. Auch einen Rückgang der Besucherinnen und Besucher sieht er trotz hoher Temperaturen nicht. Auch bei der Steffl-Arena kann kein Zusammenhang zwischen höheren Außentemperaturen und geringerem Publikumszulauf festgestellt werden, so Pressesprecher Markus Bariszlovich. „Der Zulauf, vor allem während der Weihnachtsferien, war konstant hoch“, so Bariszlovich.

Beim Eislaufverband Wien ist eine Eismaschine im Normalfall alle zwei Stunden auf dem Eis unterwegs und verbraucht circa ein Kubikmeter Wasser, das sind rund fünf Badewannen voll. Die Maschinen werden mit Benzin oder Strom betrieben, circa zwei Liter Benzin beziehungsweise drei Kilowatt Strom (wenn eine 100 Watt Glühbirne 30 Stunden lang brennt) werden pro Fahrt verbraucht.

An Spieltagen oder wenn Publikumseislaufen stattfindet, muss das Eis der Steffl-Arena durch die Eismaschinen öfter aufbereitet werden, hier sei der Zeitplan immer unterschiedlich. Eine Eismaschine wird elektrisch betrieben. Genauere Auskunft bezüglich des Energieverbrauchs gab man nicht.

In sommerlichen Kleidung flitzen Eisläufer und Eisläuferinnen in der Wiener Eis-Stadthalle über das Eis.
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Eisläuferinnen und Eisläufer in der Wiener EisStadthalle

Nein zu Kunststoffplatten, Ja zu grüner Energie

Eisbahnen aus Kunststoff lehnt Hans Gunsam ab. Die Energiebilanz wäre zwar besser, aber es sei einfach nicht dasselbe. Das Gleiten auf solchen Bahnen ist wesentlich schlechter. Auch das Publikum nimmt sie laut Gunsams Erfahrungen nach nicht gut an. Durch die Sonderstellung der Steffl-Arena als Spielstätte der Vienna Capitals sei auch hier ein Umstieg auf synthetische Platten nicht praktikabel, so Markus Bariszlovich. Um grüne Alternativen sind aber sowohl der Eislaufverband als auch die Steffl-Arena bemüht.

WEV-Saisoneröffnung am Heumarkt
ORF/Edeltraud Günthör
Eislaufen am Heumarkt beim Wiener Eislaufverein

Oktober letzten Jahres wurde das letzte der rund 3.000 Photovoltaik-Paneele am Dach der Wiener Stadthalle montiert. Dort wird in der Halle C, der EisStadthalle, Publikumseislaufen angeboten. Pro Jahr können so rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Der Sonnenstrom wird dann für die Eiserzeugung in der EisStadthalle verwendet. In naher Zukunft wird das Dach der Steffl-Arena ebenso mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. „Diese soll im Schnitt den Jahresverbrauch der Arena abdecken können“, erklärte Bariszlovich.