Eine Karte für Studierende mit Hauptwohnsitz außerhalb Wiens kostete zuletzt 150 Euro, für ansässige 75 Euro. Betroffene haben daraufhin geklagt. Nun können alle Studierenden unter 26 das Semesterticket um 75 Euro online kaufen. Erstehe man es an einer Ticketstelle, werden 78 Euro berechnet. Die Wiener Linien betonten, dass die Rechtsauslegung mehrdeutig sei. Es habe auch Entscheidungen gegeben, wonach keine Ungleichbehandlung festzustellen sei.
Das Landesgericht für Zivilrechtssachen hat im September 2022 jedoch entgegengesetzt entschieden. Derzeit würden weitere Verfahren in dieser Causa laufen. Die Wiener Linien bitten zugleich um Verständnis, dass aufgrund dieser Gerichtsverfahren derzeit noch keine näheren Informationen zum Thema Refundierung gegeben werden können. „Sobald es diesbezüglich eine Klärung gibt, wird das Verkehrsunternehmen über die weiteren Schritte informieren“, heißt es dazu.
Gespaltene Reaktionen der Politik
Der Jugendsprecher der Wiener Grünen, Ömer Öztaş, Wien, begrüßt die Entscheidung, den Preis für die Semesterkarte anzugleichen: “Das Ticket für Studierende wird nicht teurer und der Preis ist nicht mehr vom Wohnsitz abhängig, das ist ein Grüner Erfolg!", sagt er. Die Grünen haben schon im September gemeinsam mit der ÖVP einen Antrag dazu im Gemeinderat gestellt, der damals von der Stadtregierung abgelehnt wurde.
Der Wiener ÖVP geht die Vorgangsweise der Wiener Linien wiederum nicht weit genug. Sie fordert ein Jahrsticket für Studierende: In Wien gibt es für beinahe jede Bevölkerungsgruppe eine Jahreskarte für die Wiener Linien, sagt ÖVP Studentensprecher Harald Zierfuß: So müssen Studenten in einem Jahr vier Tickets kaufen: Zwei Semestertickets zu je 75 Euro sowie für die Monate Juli und August eine Ferien-Monatskarte zu je 29,50 Euro.