Zentral gelegen, aber dennoch versteckt – das womöglich auch ein Grund, weshalb es dem Einkaufszentrum schon seit längerem an Kundenfrequenz mangelte. „Totalabverkauf“, „Sale“, „Wir schließen“: Die Geschäfte und Lokale der Ringstraßengalerien sperren nun vorläufig zu – zumindest jene im Kärntner-Ring-Hof, der mit dem Palais Corso über eine Brücke im ersten Stock verbunden ist.
Denn ab Februar bis Mitte 2024 wird hier umgebaut. Offiziell, weil das 30 Jahre alte Gebäude, das im Besitz der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft (Zurich) ist, in die Jahre gekommen sei, wie es heißt.
Durchgang wird geschlossen
Aber nicht nur deshalb: „Der Grund ist tatsächlich der, dass die Geschäftsflächen veraltet sind, dass das Mall-Konzept veraltet ist und dass wir das modernisieren und auf den neuen Stand bringen wollen“, sagt Rene Unger|CFO bei Zurich Österreich. Der Umbau soll ein völlig neues Erscheinungsbild und Kauferlebnis bringen. Geplant ist, dass die Glasfassade und die Schaufenster nach außen rücken sollen. Alle Geschäfte im Erdgeschoß bekommen ausschließlich einen Straßeneingang.
Ringstraßen-Galerien werden umgebaut
Die von außen kaum sichtbaren Geschäftsflächen der Ringstraßen-Galerien werden umgebaut und sollen im kommenden Jahr unter neuem Namen wiedereröffnet werden.
Größere Umbauarbeiten finden innen statt: Zwischen Untergeschoß, Erdgeschoß und erstem Stock werden Decken eingezogen und damit die Geschäftsflächen vergrößert. Viele davon blieben zuletzt leer, eine bauliche Veränderung dürfte schon länger geplant worden sein. Umgebaut wird allerdings ohne den Nachbarn und Ringstraßengalerien-Partner – dem Palais Corso. Der Durchgang über das Hainischhaus wird geschlossen. Von Seiten des Eigentümers des Palais Corso, der Ersten Wiener Hotel Aktiengesellschaft, wollte man auf „Wien heute“-Anfrage keine Stellungnahme zu den neuen Plänen abgeben.
Gebäudeteile werden entkoppelt
„Ich kann nur für uns als Zurich sprechen und für den Kärntner-Ring-Hof, die Gebäudeteile werden entkoppelt, wir haben vor, hier zu modernisieren und Geschäftsflächen an die heutige Zeit anzupassen.“ Die Mieterinnen und Mieter müssen während des Umbau ausziehen, manche für immer. Man sei mit ihnen in Gesprächen, hält sich Unger bedeckt: „Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir darüber hinaus, Mietverhältnisse nicht öffentlich erörtern.“
Ab 2024 soll das Einkaufszentrum dann unter einem neuen Namen geführt werden. Wie es heißen wird, steht aber noch nicht fest. Versprochen wird ein „Mix“, ein Ort der Begegnung zwischen Arbeit und Freizeit, Gastronomie und Handel.