Reinigung des Wasserbehälters – Neusiedl am Steinfeld.
PID/VOTAVA
PID/VOTAVA
chronik

Großreinigung in Wiener Wasserbehälter

In Wien sind aktuell 29 Wasserbehälter in Betrieb. Zwei weitere befinden sich außerhalb in Niederösterreich. Im imposantesten Behälter der Wiener Wasserversorgung in Neusiedl am Steinfeld (NÖ) findet derzeit eine Großreinigung statt.

Wasserbehälter spielen in der Wiener Wasserversorgung eine wichtige Rolle. Insgesamt werden in ihnen 1,6 Milliarden Liter Trinkwasser gespeichert. Das ist in etwa die Menge, die Wienerinnen und Wiener in vier Tagen verbrauchen. Der größte Behälter von Wiener Wasser befindet sich in Neusiedl am Steinfeld.

Ohne Einsatz von Pumpen

Er fasst rund 600 Millionen Liter. Das entspricht einer Fläche von zehn Fußballfeldern, die zehn Meter hoch gefüllt sind. Der Behälter ist damit einer der größten Wasserbehälter Mitteleuropas. Auch der Standort macht ihn zu etwas Besonderem: Beim Bau wurde der Behälter in das Gefälle der I. Hochquellenleitung eingebunden. Das Wasser fließt daher durch alle vier Wasserkammern des Behälters und weiter bis nach Wien – ohne Einsatz von Pumpen.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Reinigung des Wasserbehälters – Neusiedl am Steinfeld.
PID/VOTAVA
Reinigung des Wasserbehälters – Neusiedl am Steinfeld.
PID/VOTAVA
StR Jürgen Czernohorszky und Paul Hellmeier, Leiter von Wiener Wasser, besichtigen die Reinigung des Wasserbehälters in Neusiedl am Steinfeld.
PID/VOTAVA

Wasserzulauf unterbrochen

„Mit dem Bau des Wasserbehälters leistete die Stadt Wien in den 1950er Jahren die erste große Investition in die Versorgungssicherheit der Stadt. Das hohe Speichervolumen wird durch das Sanieren und Erweitern von Wasserbehältern ausgebaut. Dadurch kann auch in Zukunft optimal auf Veränderungen des Wasserverbrauches reagiert werden“, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei einer Besichtigung.

Der Wasserbehälter in Neusiedl am Steinfeld besteht aus vier Wasserkammern, die durch einen 307 Meter langen Rohrkanal verbunden sind. Die Decke jeder Kammer wird von 288 Stahlbetonsäulen getragen. Derzeit wird eine der vier Kammern aufwändig gereinigt. Dazu wurde der Wasserzulauf in die Kammer unterbrochen und der Wasserstand größtenteils durch den normalen Verbrauch abgesenkt.

Reserve für erhöhten Wasserbedarf

Im Zuge der Reinigung wird Feinsediment vom Boden der Kammer entfernt. Die feinsten mineralischen Partikel setzen sich im Laufe der Zeit ab und sind hygienisch unbedenklich. Nach Entfernung des Feinsediments wird die Kammer mit Wasserschläuchen gespült. Wände, Säulen und Boden werden allein durch den Wasserdruck gereinigt. Dabei wird auch der Zustand der Bausubstanz überprüft. Etwaige Schäden werden saniert. Anschließend wird die Wasserkammer wieder in Betrieb genommen.

„Wasserbehälter sorgen dafür, dass der Wasserdruck konstant ist und die Wassermenge immer ausreicht. Durch das hohe Speichervolumen kann Wiener Wasser einen Ausgleich zwischen der verfügbaren Wassermenge in den Quellgebieten und dem aktuellen Wasserverbrauch in Wien schaffen. Die Wasserbehälter bieten damit eine wichtige Reserve für Zeiten des erhöhten Wasserbedarfs“, erklärte der Betriebsvorstand von Wiener Wasser, Paul Hellmeier.