Apothekerinnen am Schalter
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Gesundheit

Medikamentenmangel bis mindestens März

Lieferengpässe bei Medikamenten bleiben weiterhin akut. Verschärft worden ist das Problem im Winter durch die vielen Infektionen, die gleichzeitig grassieren. Vor allem bei Antibiotika gibt es Lieferschwierigkeiten.

Ein Rezept zu haben heißt momentan nicht, dass man das verschriebene Medikament auch tatsächlich bekommt. Am dringendsten fehlen Antibiotika und Antibiotikasäfte für Kinder, sagt Susanne Ergott-Badawi, die Vizepräsidentin der Wiener Apothekerkammer. Wenn jemand mit einem Rezept in die Apotheke kommt, wird zuerst geschaut, ob das Medikament überhaupt verfügbar ist, und ob es eine Alternative gibt. „Wenn es keine Lösung gibt, dann halten wir Rücksprache mit dem Arzt“, so Ergott-Badawi.

Lieferband eines Arzneimittelgroßhändlers
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In den Lieferplänen sei nicht zu erkennen, dass die Medikamentenhersteller bald mehr liefern können

„Schwierige Situation“ bei Großhändlern

Von einer absoluten Mangellage bei Antibiotika spricht Andreas Windischbauer, der Verbandspräsident der Arzneimittelgroßhändlerinnen und -händler. Die Situation habe sich weiter verschärft. „Es ist immer das Gleiche: Es ist wieder ein wichtiges Produkt verfügbar, aber dann kommen zwei andere wieder auf die Liste, die nicht verfügbar sind. Wir haben sicherlich im ersten Quartal bis Ende März, bis das Infektionsgeschehen abläuft, eine äußerst schwierige Situation“, so Windischbauer.

Medikamentenengpass immer noch akut

Die Lieferschwierigkeiten von Medikamenten sind weiterhin ein Problem. Vor allem Antibiotika und viele Medikamente sind nicht erhältlich.

Dass die Herstellerinnen und Hersteller bald mehr liefern, sei in den Lieferplänen nicht zu erkennen. „Wir versuchen jetzt sehr stark in Europa, uns Kontingente in anderen Ländern zu sichern. Es ist zwar ein europaweites Problem, aber nicht alle Länder sind gleich stark betroffen“, so Windischbauer. Mit kleinen Importen könne man sich etwas helfen, aber nicht im benötigten Ausmaß.