Der Sohn des Theaterdirektors Gustav Manker und der 2017 verstorbenen Schauspielerin Hilde Sochor, der als Sechsjähriger als ersten Berufswunsch „Raubmörder“ angegeben haben soll und noch als 30-Jähriger bisweilen „der kleine Manker“ genannt wurde, studierte am Max-Reinhardt-Seminar und agierte bald in den Zentren des Bühnengeschehens. Er spielte in Hans Hollmanns Wiener-Festwocheninszenierung von „Die letzten Tage der Menschheit“ sowie am Burgtheater, in Frankfurt, Hamburg und München.
Zusammenarbeit mit Peter Zadek und Joshua Sobol
Mit dem Regisseur Peter Zadek, für den Manker laut eigener Aussage auch eine Küchenschabe gespielt hätte, arbeitete er immer wieder zusammen. Unter anderem in Inszenierungen wie „Lulu“, "Der Kaufmann von Venedig oder „Hamlet“. Auch mit dem israelischen Autor Joshua Sobol verbindet Manker eine langjährige Zusammenarbeit. 1986 spielte er erstmals in Sobols Stück „Weiningers Nacht“, mit dem er zwei Jahre später am Wiener Volkstheater mit sich selbst in der Hauptrolle sein Regiedebüt gab und das er verfilmte.
1995 inszenierte er in Wien das von Sobol und Niklas Frank geschriebene Stück „Der Vater“ bei den Wiener Festwochen. Im Jahr darauf hatte Sobols „Alma – A Show Biz ans Ende“ Premiere. Ein Erfolg, der von Manker verfilmt wurde, bis 2001 in Purkersdorf 140 ausverkaufte Vorstellungen erlebte und auf Tournee an Schauplätzen bereits in Venedig, Lissabon, Los Angeles, Berlin, Jerusalem und am Semmering gastierte.
Burgtheater, Ronacher und Filmrollen
Mankers Burgtheater-Inszenierungen von „Liliom“ (1993) und der "Dreigroschenoper (1996) wurden Publikumserfolge. Mit „F@lco – A Cyber Show“ versuchte er sich 2000 im Wiener Ronacher auch am Musiktheater. Seinen ersten Filmauftritt hatte der prägnante Darsteller im Haneke-Streifen „Lemminge“ (1979) – weitere Filme mit Haneke folgten. Sein erster als Regisseur gedrehter Film, „Schmutz“, erlebte 1985 seine Uraufführung in Cannes.
2006 schlüpfte Manker in Michael Glawoggers „Slumming“ in die Rolle eines Obdachlosen, der von zwei Burschen im Schlaf von Wien in den Osten transportiert und dort ausgesetzt wird. In Elisabeth Scharangs Unterweger-Film „Jack“ war er als Gefängnispsychologe zu sehen. Vergangenen Herbst gab er in Thomas Roths Thriller „Schächten“ einen ehemaligen Nazioffizier.
Konflikte im „Alma“-Ensemble und Zivilprozess
Zur Biografie gesellen sich eine Reihe von Ereignissen, die medial mehr auf den Chronikseiten ihren Niederschlag fanden. Bei Szenen von „Alma“ gab es so manche Verletzung im Ensemble, und auch das Publikum war nicht immer vor Mankers Zugriff sicher. Eigentlich sei er ein „herzensguter, zärtlicher, liebenswerter Mensch, der Traum jeder Schwiegermutter“, versicherte er einmal. „Aber man soll sich nicht vornehmen, mich zu reizen.“
2016 musste sich Manker vor Gericht gegen Vorwürfe der unbefugten Inbetriebnahme einer Lok, Sachbeschädigung und Körperverletzung verantworten, wurde am Ende aber freigesprochen. Auch mit Kolleginnen und Kollegen scheint es nicht immer einfach zu sein. 2017 wurde Manker einen Tag vor der Premiere bei den Bad Hersfelder Festspielen hinausgeworfen, nachdem es bei der Probenkritik zu einem „irreparablen Zerwürfnis“ mit dem Intendanten Dieter Wedel gekommen war.
Seine großen Theatervisionen auf der anderen Seite wird man schon bald wieder bewundern können: Ab 23. Juni ist Mankers Dauerbrenner „Alma“ im jüngst renovierten Südbahnhotel am Semmering zu erleben.