Plakat zur Umgestaltung der Zweierlinie nach Forderung der Wiener Grünen
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CHRONIK

Grüne wollen „Prachtstraße“ auf Zweierlinie

Derzeit ist die Zweierlinie wegen des U-Bahn-Baus teilweise gesperrt, darin sehen die Wiener Grünen eine Chance zur Umgestaltung in eine „Prachtstraße“. Pläne etwa für weniger Autoverkehr wurden am Dienstag präsentiert.

Peter Kraus und Judith Pühringer, das Führungsduo der Wiener Grünen, verwiesen am Dienstag darauf, dass derzeit trotz Teilsperre etwa der Landesgerichtsstraße und damit einhergehenden Umleitungen keine zusätzliche Verkehrsbelastung verzeichnet werde. Zwei Autospuren, also jeweils eine in eine Richtung, würden reichen, so die Grünen.

Das schaffe auch Platz für großzügige Baumpflanzungen und Grünflächen, breite Radwege sowie viel Freiraum zum Flanieren und Picknicken, zeigten sich die Grünen überzeugt. Die Aufenthaltsflächen für Freizeitaktivitäten oder Gastronomie würden laut ihrem Konzept von 19.400 auf 33.000 Quadratmeter vergrößert.

Zebrastreifen auf der Zweierlinie
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Derzeit ist die Zweierlinie wegen des U-Bahn-Baus teilweise gesperrt

Grüne sehen „historische Chance“

„Echter Klimaschutz in Wien geht nur, wenn wir heute an den Lösungen für morgen bauen: Vorrang für ‚Öffis‘, Vorrang für klimafreundliche Mobilität, Vorrang für eine Stadt für Menschen“, betonte Kraus. Den täglichen Lärm, den Stau und die Abgase werde niemand vermissen. Auch Pühringer hielt fest: „Der U-Bahn-Neubau bietet eine historische Chance für uns alle. Es geht um die Frage, wie öffentlicher Raum verteilt wird und wie wir in unserer Stadt zusammenleben wollen.“

Die Zweierlinie – benannt nach der dort einst entlangführenden Straßenbahn – ist einer der bekanntesten Straßenzüge Wiens. Die Bezeichnung wird vor allem für die Verbindung vom Karlsplatz zur Universitätsstraße verwendet.

Grüne wollen „Prachtstraße“ auf Zweierlinie

Derzeit ist die Zweierlinie wegen des U-Bahn-Baus teilweise gesperrt, darin sehen die Wiener Grünen eine Chance zur Umgestaltung in eine „Prachtstraße“. Pläne etwa für weniger Autoverkehr wurden am Dienstag präsentiert.

SPÖ: „Ungelegte Eier“

„Ungelegte Eier“ sah Gemeinderat Erich Valentin (SPÖ) in einer Aussendung zu den Plänen der Grünen. Valentin verwies darauf, dass die Oberflächen nach dem U-Bahn-Bau auf der Zweierlinie von den Wiener Linien „frühestens 2027“ übergeben werden. „Die Detailplanungen erfolgen zeitgerecht. Wir konzentrieren uns nun tagtäglich auf die Flächen, die wir aktuell schon gestalten können“, so Valentin. Er verwies auf die Neugestaltung der Reinprechtsdorferstraße und der Praterstraße.

Gemeinderat Toni Mahdalik (FPÖ) sah in den Plänen der Grünen in einer Aussendung „Schwachsinn“ in der „Lahmlegung einer Hauptverkehrsader mit katastrophalen Auswirkungen auf die umliegenden Wohngebiete sowie den Berufs- und Wirtschaftsverkehr“. Von der SPÖ forderte er eine „klare Absage an die peterkrausen Vorstellungen“.