Miniwärmepumpe von AIT
ORF Wien
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Wirtschaft

Miniwärmepumpen auf dem Prüfstand

Bis 2040 sollen die rund 580.000 Gasthermen in Wien durch klimaneutrale Heizsysteme ersetzt werden – so das ehrgeizige Ziel der Stadtregierung. Derzeit wird der erste Prototyp kleiner Wärmepumpen für Wohnungen getestet.

Wärmepumpen für Wohnhausanlagen gibt es schon länger, vor allem im Neubau. Für die Nachrüstung kleiner Wohneinheiten betritt man Neuland. Die Wärmepumpe im Testlabor des „Austrian Institute of Technology“ (AIT) in Floridsdorf läuft seit letzter Woche. Sie ist größer als eine herkömmliche Gastherme, dafür so leise wie ein Kühlschrank, heißt es am Dienstag gegenüber „Wien heute“.

„Keine großen Umbauten notwendig“

„Wir planen mit unserem Konzept, dass keine größeren Umbauten notwendig sind, dass man die Wärmepumpe direkt an den Platz der Gastherme hängt, die vorhandenen Gasanschlüsse für Heizung und Warmwasser nutzt und den Kamin zur Quellenerschließung, um die Wärme ins Gebäude zu bekommen“, sagt Christian Köfinger, Business-Manager bei AIT, im „Wien heute“-Interview.

AIT-Projekt zu Gasthermen-Ersatz

Wärmepumpen für Wohnungen – um weg vom Gas zu kommen. Das testet jetzt das Austrian Institute of Technology (AIT).

Köfinger erklärt, wie eine strombetriebene Pumpe funktioniert: „Wir kühlen die Umgebungsluft ab oder das Erdreich, je nachdem, was wir als Quelle nutzen. Und diese gewonnene Energie nutzen wir, um die Wohnung zu beheizen mit der Wärmepumpe.“ Mithilfe des Kältekreislaufs werde der Luft die Energie entzogen, „kühlen eben ab und stecken diese Wärme in die Wohnung und beheizen die Wohnung oder das Warmwasser“.

Funktionen und Effizienz im Test

Produziert wird der Prototyp von der Firma Ochsner im niederösterreichischen Haag. Der Forschungsauftrag ist mit knapp einer halben Million Euro dotiert. Von den Testergebnissen werden wohl auch andere Unternehmen profitieren, denn ein Erzeuger allein kann unmöglich Zehntausende Wärmepumpen herstellen, auch wenn Ochsner gerade ausbaut.

Derzeit werde die Effizienz, die Heizfunktion, die Kühlfunktion und die Warmwasserbereitungsfunktion des Gerätes getestet, erklärt Köfinger. Der Nutzer sollte so wenig elektrische Energie wie möglich zum Betrieb benötigen. Der Wärmepumpenversuch im AIT-Testlabor geht noch das ganze Jahr. Wenn alles klappt, könnten solche Geräte in 17 Jahren in Hunderttausenden Wiener Wohnungen stehen. Was eine solche Miniwärmepumpe dann kostet, steht noch nicht fest.