Radfahrer überquert Straße
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Verkehr

Immer mehr Radfahrer in kalter Jahreszeit

Radfahren bleibt in Wien voll im Trend. Nach den Rekordjahren während der Pandemie bleibt die Zahl der Radlerinnen und Radler in Wien auch im Jahr 2022 auf konstant hohem Niveau. 11,7 Millionen Radfahrende wurden gezählt.

Insgesamt 18 automatische Radverkehrszählstellen gibt es in der Stadt, fünf neue sind zuletzt hinzugekommen. „Ich freue mich sehr, dass das klimafreundliche Radeln in Wien weiterhin so beliebt ist – und zwar das ganze Jahr über! Der Ausbau der Radwege ist mir ein ganz wichtiges Anliegen. 2022 haben wir unsere große Radwegeoffensive gestartet und mehr als 17 km neue Radinfrastruktur im Hauptradwegenetz gebaut, 55 Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht und erstmals 26 Mio. Euro in den Radwegeausbau investiert!“, sagt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Argentinierstraße knackt Millionengrenze

Ganz deutlichen Zuwachs gab es an der Zählstelle auf der Argentinierstraße: Erstmals wurden hier im Jahr 2022 über 1 Million Radfahrende gezählt. Damit kamen im Jahr 2022 rund 14 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer vorbei, als im Jahr 2021. Als wichtige Radverbindung zwischen dem Stadtentwicklungsgebiet im Sonnwendviertel, Hauptbahnhof und Zentrum gewinnt die Argentinierstraße für den Radverkehr zunehmend an Bedeutung.

„Die Jahr für Jahr steigende Zahl an Radfahrerinnen und Radfahrern in der Argentinierstraße zeigt deutlich, wie notwendig die Umgestaltung dieser Radhauptverbindung zur Fahrradstraße ist“, weiß Wiens Radverkehrsbeauftragter Martin Blum. Die Umgestaltung zur Fahrradstraße wurde im Frühjahr 2022 durch eine Anrainer*innen-Befragung entschieden, der Bau startet diesen Herbst.

Leopoldstadt an mehreren Messpunkten voran

Auf konstant hohem Niveau sind die Zählstellen Operngasse, Praterstern und Lassallestraße mit jeweils deutlich über einer Mio. Radfahrenden. Entlang der Lassallestraße entsteht derzeit – als Teil von Wiens erstem Mega-Radhighway von der Donaustadt in die City – ein über vier Meter breiter Zwei-Richtungsradweg, der das Radfahren auf dieser beliebten Strecke noch komfortabler und sicherer machen soll.

Insgesamt wurden 2022 an fünf der automatischen Dauerzählstellen – Argentinierstraße, Praterstern, Operngasse, Opernring und Lassallestraße – mehr als eine Million Radfahrende gezählt. Die meisten Radfahrenden wurden am Mittwoch, 11. Mai, am Opernring gezählt. Mit 10.462 gezählten Radfahrenden war das der Rad-Rekordtag des Vorjahres. Die beliebtesten Radfahr-Monate waren Mai und Juni. Im Mai 2022 gab es einen Zuwachs von mehr als 33 Prozent gegenüber Mai 2021.

Winterradeln immer beliebter

In den Herbst- und Winter-Monaten wird immer mehr geradelt. Im November 2022 gab es einen Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Und auch im Jänner 2022 wurden trotz Kälte und Nässe zehn Prozent mehr Radfahrende gezählt als im Jänner 2021.

Ein leichter Rückgang ist 2022 in den Sommermonaten zu verzeichnen. Das kann darauf zurückgeführt werden, dass die Wienerinnen und Wiener nach zwei Pandemie-Sommern wieder verstärkt in die Ferne gereist sind. Zudem gab es 2022 deutlich mehr Hitze-Tage mit über 30 Grad als im Sommer davor.

Zweifel an den Zahlen der Stadt Wien hat FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik. „Wenn sich die Zahl der an sämtlichen Zählstellen registrierten Radfahrer aber nur um knapp über 26 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr erhöht, ist doch Vorsicht geboten“, warnt Mahdalik.