Polizisten vor dem Wohnhaus in Penzing
APA/Florian Wieser
APA/Florian Wieser
Chronik

Schusswechsel: Mann von Polizisten getötet

Ein 60-Jähriger hat am Samstagnachmittag in Penzing bei einem Polizeieinsatz das Feuer auf die Beamten eröffnet und ist anschließend von diesen tödlich getroffen worden. Der Mann hatte ein aufrechtes Waffenverbot, teilte die Polizei am Abend mit.

Dennoch soll er zunächst einen Nachbarn mit einer Schusswaffe bedroht haben. Auf die alarmierten Polizisten gab er zahlreiche Schüsse ab, diese blieben unverletzt. Der 60-Jährige starb noch an Ort und Stelle. Laut ersten Polizeiinformationen soll es davor zu einem Nachbarschaftsstreit gekommen sein.

Dabei dürfte der 60-jährige Mann „lautstark schreiend und mit vermutlich einer Schusswaffe in der Hand“ an die Tür eines Nachbarn geklopft haben, heißt es in einer Polizeiaussendung am Abend. Nachdem dieser die Tür nicht öffnete, soll der 60-Jährige wieder zurück in seine Wohnung gegangen sein. Der Nachbar verständigte anschließend die Polizei.

Aufrechtes Waffenverbot

Gegen den österreichischen Staatsbürger bestand ein aufrechtes Waffenverbot. Es wurden daher auch die Einsatzkräfte der WEGA und des Einsatzkommandos Cobra hinzugezogen. Mehrere Straßenzüge rund um die Kienmayergasse wurden abgeriegelt. Die Polizisten versuchten, mit dem 60-Jährigen Kontakt aufzunehmen. „Der Mann zeigte sich unkooperativ und verbarrikadierte sich in seiner Wohnung. Plötzlich eröffnete er das Feuer auf die Einsatzkräfte“, so die Polizei.

Dabei gab er zahlreiche Schüsse – nach ersten Informationen mit einer Langwaffe – aus dem Wohnungsinneren durch die Wohnungstüre ab, woraufhin Cobra-Beamte das Feuer erwiderten. Unter anderem traf der 60-Jährige dabei mehrfach ein ballistisches Schutzschild der Cobra. Schließlich wurde der Mann von Beamten getroffen und ging verletzt zu Boden.

Mann erlag Schussverletzungen

Die Polizisten sicherten die Schusswaffe und begannen mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen. Einsatzkräfte der Wiener Berufsrettung übernahmen die notfallmedizinische Versorgung des 60-Jährigen, der aber noch an Ort und Stelle starb. In der Wohnung befanden sich keine weiteren Personen.

Warum gegen den Mann in der Vergangenheit ein Waffenverbot ausgesprochen worden war und ob er noch weitere Schusswaffen in der Wohnung hatte, konnte vorerst noch nicht eruiert werden. Die Ermittlungen werden nun von der Staatsanwaltschaft Wien geleitet. Die am Einsatz beteiligten Beamten werden aktuell vom Peer Support des Bundesministeriums für Inneres psychologisch betreut.