Zwölf Jahre lang stellte die Galerie der Komischen Künste im MuseumsQuartier Cartoons aus. Betreiber Clemens Ettenauer führte zusätzlich einen Shop und Comicverlag. Seit der CoV-Pandemie gab es aber immer weniger zu lachen. Generell ließ das Geschäft nach.
Schauen statt Kaufen
„Wir haben oft gemerkt, dass Leute Cartoonbücher nicht für sich selbst gekauft haben, sondern immer nur als Geschenk. Deswegen war es eigentlich immer nur zu Weihnachten interessant. Sonst sind die Leute zwar gern hergekommen, aber nur so zum Schauen, aber nicht um viel zu kaufen“, so Ettenauer.
Dazu kommt, dass es für Cartoon-Ausstellungen keine Subventionen gäbe und Cartoons generell eine unterschätzte Kunstgattung seien, so Ettenauer – auch im MuseumsQuartier: „Es gibt eine neue Direktorin, die nicht so der Fan von dem ist, was wir hier machen. Sie hat gemeint, es ist nicht künstlerisch genug, was wir machen – und deswegen ist der Mietvertrag nicht verlängert worden.“
MQ will mehr Platz für Ausstellungen
Auf Nachfrage heißt es seitens des MuseumsQuartiers, man gehe nicht auf inhaltliche Programme der Mieter ein. Der Raum der Komischen Künste werde künftig für Ausstellungen und Präsentation genutzt. So findet am 22. Februar dort die Eröffnung der Ausstellung „Oasis“ der Künstlerinnen Karina Mendreczky & Katalin Kortmann Jaray statt.
Zu wenig Interesse an Cartoonmuseum
Schluss mit lustig also im MuseumsQuartier für die „Komischen Künste“. Ursprünglich wollte Ettenauer den Umzug als Chance nützen. „Wir haben ein Crowdfunding gestartet, wo wir Geld sammeln wollten für ein Cartoonmuseum, auch um ein bisschen abzuchecken, ob die Leute das wollen.“ Doch statt der erhofften 25.000 Euro konnten nur über das Crowdfunding nur rund 3.500 Euro gesammelt werden.
„Das war für uns ein Zeichen, dass das mit den Cartoons in Wien nicht so gut funktioniert“, so Ettenauer. Zumindest sei aktuell nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Die Galerie ist daher nun Geschichte. Ende Jänner wurde der Schlüssel im MuseumsQuartier abgeben.
Neustart mit allgemeiner Buchhandlung
Statt den „Komischen Künsten“ betreibt Ettenauer ab sofort auf der Döblinger Hauptstraße 61 eine „allgemeine Buchhandlung“ weiter, die seit 1930 besteht – jedoch ohne Cartoon-Ausstellungen. Aktuell füllt er die leeren Holzregale mit seinen Cartoon-Büchern. Er wird aber künftig Bücher aus allen Sparten verkaufen.
Seinen Verlag führt Ettenauer weiter: „Wir werden aber wahrscheinlich nicht mehr so viele humoristische Bücher verlegen, wie wir das zu Komische-Künste-Zeiten gemacht haben.“
Komische Künste
Die Galerie der komischen Künste im Museumsquartier musste schließen. Zwölf Jahre lang sind dort Cartoons und Karikaturen ausgestellt ausgestellt worden. Der Betreiber versucht jetzt einen Neustart mit einer Buchhandlung in Döbling.
Ganz aufgegeben hat Ettenauer aber noch nicht. Wenn die Buchhandlung finanziell gut läuft, möchte er in ein paar Jahren vielleicht einen neuen Versuch starten für ein Wiener Cartoonmuseum. „Die Lust ist da, mir hat das immer viel Spaß gemacht!“