Kinder in Klassenzimmer bei Nachhilfe Summer School
ORF
ORF
Bildung

Hohe Nachfrage nach Gratisnachhilfe

Teuerung und die Folgen des Distance-Learnings – eine Kombination, die viele Eltern und Kinder vor große Probleme stellt. Die oft dringend benötigte Nachhilfe können sich immer weniger Menschen leisten. Der Andrang bei Einrichtungen mit Gratisnachhilfe ist groß.

Einer der Anbieter ist etwa der Samariterbund. Der Andrang war schon vor der Pandemie hoch, jetzt ist er noch weiter gestiegen. Vor zehn Jahren eröffnete der Samariterbund im zweiten Bezirk das erste LernLEO. Im letzten Jahr folgten zwei weitere in der Brigittenau. Insgesamt 120 Kinder erhalten in den LernLEOS jede Woche gratis Nachhilfe. Fast doppelt so viele, nämlich rund 200, stehen auf der Warteliste.

Nachfrage nach Gratisnachhilfe steigt

Viele Kinder und Jugendliche kommen im normalen Schulbetrieb nicht mit und brauchten Nachhilfe, die für die Eltern jedoch oft zu teuer ist. In Wien gibt es einige Gratisangebote, die allerdings ausgebucht sind.

Pandemie als Ursache

Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbunds, sieht die Hauptursache für den Anstieg in der Pandemie: „Wo natürlich die Lernbedingungen erschwert waren und das schlägt jetzt richtig durch. Und was wir jetzt seit ein paar Monaten stark merken, ist, dass den Eltern die Teuerung, die extrem ist, einfach massiv zu schaffen macht.“ Nachhilfe kommt teuer. Rund 680 Euro haben die Wiener Eltern im letzten Jahr laut Arbeiterkammer durchschnittlich dafür ausgegeben.

Zwei Stunden an zwei Tagen in der Woche kommen die Kinder in die LernLEOS, das Nachhilfeangebot des Samariterbundes. In Gruppen von maximal zehn Kindern. Die Fluktuation bei den Kindern ist dabei gering. In den zwei Stunden erhalten die Kinder Hilfe bei Hausübungen und Lernen, außerdem gibt es eine selbst zubereitete Jause, und es wird natürlich gespielt.

Wartelisten bei fast allen Angeboten

Doch nicht nur beim Samariterbund warten Kinder und Eltern auf einen Platz. Auch für die sechs Lerncafes der Caritas in Wien stehen 213 Schülerinnen auf der Warteliste. Einzig bei den drei Lernclubs des Roten Kreuz sind noch vereinzelt Plätze frei.