Sabine Haag
APA/Eva Manhart
APA/Eva Manhart
Kultur

KHM-Chefin Haag geht Ende 2024

Die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM) Wien, Sabine Haag, verlässt das Haus Ende 2024. Sie werde sich nicht um eine Vertragsverlängerung bewerben, sagte sie im Interview mit der APA. Derzeit läuft die Ausschreibung für den Posten.

Seit 2009 ist Haag Generaldirektorin des KHM, jetzt ist fix, dass ihre Amtszeit am 31. Dezember 2024 enden wird – aus freier Entscheidung, wie sie im Interview sagte. „Ich habe diesen Entschluss schon vor einiger Zeit gefasst. Es werden dann insgesamt 16 Jahre gewesen sein, dass ich an der Spitze des KHM-Verbandes gestanden habe.“ Die Entscheidung, nicht mehr anzutreten, habe sie Ende des Vorjahres getroffen.

Neue Leitung wird gesucht

Derzeit läuft die Ausschreibung für die neue Leitung des KHM. Der oder die neue soll das Amt am 1. Jänner 2025 antreten. Signale aus der Politik, wonach eine Bewerbung für sie keinen Sinn ergebe, habe es nicht gegeben, sagte Haag. Pläne nach ihrer Amtszeit habe sie auch noch nicht. „Ich werde die nächsten zwei Jahre damit beschäftigt sein, das Haus gut abgesichert ins Jahr 2025 zu bringen.“

Haag war bei ihrer letzten Vertragsverlängerung überraschend doch zum Zug gekommen. Ursprünglich hätte der Deutsche Eike Schmidt die Leitung 2019 übernehmen sollen. Einen Monat vor Amtsantritt sagte Schmidt jedoch ab, Haag stand zunächst als interimistische und dann als fixe Leiterin zur Verfügung. „Damals war es wichtig, ein schwieriges Intermezzo nach einer Fehlbesetzung zu vermeiden und das Haus in ruhigere Fahrwasser zu bringen. Das ist gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Paul Frey und dem gesamten Team gelungen.“

Hunderte Millionen für Sanierung

Ein großes Vorhaben in ihrer damaligen Bewerbung will Haag noch auf Schiene bringen: die Sanierung des Hauses. „Die Generalsanierung des KHM würde mindestens 300 Millionen Euro benötigen. Bei der Schatzkammer sind es – je nach Umfang der Arbeiten – sicherlich 20 Millionen Euro. Es bräuchte ungeachtet eines Eigenanteils des KHM-Museumsverbandes also ein großes Commitment des Eigentümers.“ Die Schatzkammer müsse zeitgemäß neu aufgestellt werden.

Über das Commitment werde derzeit verhandelt, sagte die KHM-Direktorin, die aber auch die Ausstellungen der nächsten Monate schon fixiert hat. „Wir haben jetzt im März unsere große Georg-Baselitz-Schau, im Herbst folgt eine Ausstellung zu Raphael und den Querverbindungen zur Tapisserie. Im Frühjahr 2024 folgen Dürer/Holbein und dann als großes Feuerwerk im Herbst die große ‚Rembrandt/Hoogstraten‘-Schau. Hierfür haben wir die wichtigsten internationalen Leihgaben bereits gesichert.“ Finanziell sieht man sich auf jeden Fall auf einem guten Weg, Haag rechnet für 2023 mit einem ausgeglichenen Budget.