Die Patientin mit weißen Hautkrebs im Gesicht wird mit Thenim 188 behandelt
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Gesundheit

Jährlich 7.000 Krebserkrankungen in Wien

Jedes Jahr erkranken rund 7.000 Menschen in Wien an Krebs. Am heutigen Weltkrebstag rufen Krebsexperten deshalb zu Vorsorgeuntersuchungen auf. Bei einer frühen Erkennung könnten viele Erkrankte geheilt werden.

In Wien erkranken jedes Jahr mehr als 7.000 Menschen an Krebs: Die häufigste Form bei Frauen ist Brustkrebs, bei Männern ist es das Prostatakarzinom. Je früher Krebserkrankungen diagnostiziert werden, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Umso wichtiger ist also die Krebsvorsorge. Eine aktuelle IMAS-Umfrage unter 1.000 Österreicherinnen und Österreichern ab 16 Jahren zeigt, dass knapp die Hälfte schon mehrmals bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung war, 21 Prozent erst einmal – ein Viertel der Befragten aber noch nie.

Vorsorge steigert Überlebenschancen

„Man sollte eigentlich keine Angst haben, denn wenn man einen Krebs in einem frühen Krankheitsstadium erkennt, dann kann er viel besser und effektiver geheilt werden und auch viel schonender“, appelliert Joachim Widder, Leiter der Universitätsklinik für Radioonkologie am AKH Wien. „Im allgemeinen – ohne extra Risiko, ohne familiäres Risiko – kann man sagen, dass man grob ab 45 Jahren zur Krebsvorsorge gehen soll.“

Der Experte rät jedenfalls allen zur Vorsorgeuntersuchung, denn das könne viel Leid verhindern. Wegen besser werdenden Therapien konnte in den letzten 20 Jahren die Überlebenschance von Krebspatientinnen und -patienten um zehn Prozent gesteigert werden. Um die Behandlungsmöglichkeiten weiter zu verbessern, setzt man mittlerweile auf ein „Profiling“. Dieses „Comprehensive Cancer Profiling“ kommt am Comprehensive Cancer Center Vienna (CCC) von MedUni Wien und AKH Wien bereits bei allen Krebsarten zum Einsatz.

Jährlich 7.000 Krebserkrankungen in Wien

Jedes Jahr erkranken rund 7.000 Menschen in Wien an Krebs. Am heutigen Weltkrebstag rufen Krebsexperten deshalb zu Vorsorgeuntersuchungen auf. Bei einer frühen Erkennung könnten viele Erkrankte geheilt werden.

Alternativen zu Chemotherapie und Bestrahlung

In den Kliniken und Ambulanzen des Wiener Gesundheitsverbundes wurden 2022 rund 34.000 Patientinnen und Patienten mit einer Krebsdiagnose behandelt. Neue Medikamente machen die Behandlung zielgerichteter und verträglicher, sagt der Leiter der Onkologie und Hämatologie an der Klinik Favoriten und Klinik Landstraße, Hannes Kaufmann. In den letzten 20 Jahren wurden 140 neue Arzneimittel zugelassen.

„Das sind richtige Gamechanger geworden, die bei vielen Erkrankungen, die früher zu 100 Prozent zum Tode geführt haben, wenn die Erkrankung fortgeschritten war, nun bei einer großen Zahl zur Heilung oder Chronifizierung der Erkrankung führen können“, sagte Kaufmann. Standen früher hauptsächlich Operation, Chemotherapie und Bestrahlung zur Behandlung von Krebserkrankungen zur Verfügung, haben zielgerichtete Immun- und Antikörpertherapie sowie die Kombination diverser Behandlungen neue Perspektiven eröffnet, sagt der Experte.