Eine Frau bekommt eine Botoxinjektion in die Lippe
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Chronik

Plastischer Chirurg warnt vor Social-Media-Einfluss

Schon Teenager eifern durch Soziale Medien wie TikTok, Instagram und Co. unrealistischen Schönheitsidealen nach. Viele wünschen sich im jungen Alter Schönheitsoperationen. Der plastische Chirurg Rolf Bartsch warnt davor.

Bartsch geht mit seiner Expertise auf jene Plattformen, wo sich vor allem junge Frauen von vermeintlichen Schönheitsnormen beeinflussen lassen. Denn Social Media wisse ganz genau, was diese sehen wollen: „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass uns diese Algorithmen Bilder zeigen, die wir uns insgeheim wünschen, zum Beispiel von großen Lippen. Wenn ich die mehr als 20 Minuten am Tag sehe, dann bekomme ich wirklich Selbstzweifel.“

Auf seinen Kanälen klärt er darüber auf, „dass das, was da gerade um uns passiert, ein bisschen in die falsche Richtung läuft“. Seit eineinhalb Jahren zeigt er auf YouTube Beispiele verpfuschter Eingriffe, auch bei Stars und Promis.

Wunsch nach Komplimenten

Der Grund hinter solchen Eingriffen ist oft der Wunsch nach Komplimenten. Das war auch immer schon so, laut der Soziologin Barbara Rothmüller. Es würden sich nur die Praktiken verschieben. „Es geht darum, dass man irgendwie Überlegenheit, sozialen Status in der Gesellschaft über das Aussehen zum Ausdruck bringt und das ist, was über die Zeit schon gleich bleibt.“

Kritik: Botox bei Teenagern

der Wiener Plastische Chirurg Rolf Bartsch kritisiert unrealistische Schönheitsideale in Sozialen Medien, denen besonders Jugendliche nacheifern und bereits zu Botox-Behandlungen neigen.

Durch Social Media würde sich bereits jede vierte Frau für den eigenen Körper schämen. Besonders junge Frauen sind betroffen. Das hat auch Konsequenzen für die Sexualität und das Selbstbewusstsein. Nicht nur Frauen werden dadurch beeinflusst, sagt der Chirurg: „Wenn Männer – vor allem junge – solche Bilder sehen, dann denken die sich: eigentlich sollte meine Freundin auch so ausschauen.“