Ein Klassenzimmer mit Schüler:innen
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Wirtschaft

3.300 Schüler erhielten Finanzführerschein

Die Kundinnen und Kunden bei der Wiener Schuldnerberatung werden immer jünger. Prävention ist also wichtig. In Wien passiert das zum Beispiel über den sogenannten Finanzführerschein. 3.300 Schülerinnen und Schüler haben ihn bereits gemacht.

Schon fast ein Viertel der Menschen, die wegen Geldproblemen Hilfe suchen, sind unter 30, wird gewarnt. Schulden machen werde immer leichter, kritisiert die Wiener Schuldnerberatung. „Jungen Menschen wird es sehr leicht gemacht in die Schuldenfalle zu tappen: Buy now, pay later Angebote, diverse Ratenzahlungen oder das rund um die Uhr Online-shoppen suggerieren den Konsument:innen sich alles leisten zu können“, wird Gudrun Steinmann, Leiterin der Finanzbildung in der Schuldnerberatung Wien, in einer Aussendung zitiert.

„Wirksamer Schutz vor Armut“

Beim Finanzführerschein sollen Jugendliche den richtigen Umgang mit Geld lernen. In fünf Modulen geht es zum Beispiel darum, wie teuer es eigentlich ist, das Konto zu überziehen. Der Finanzführerschein ist ein Angebot von Schuldnerberatung, Arbeiterkammer und Bildungsdirektion Wien.

Zielgruppe sind die Polytechnischen Schulen und Berufsschulen, weil die Jugendlichen dort kurz davor sind, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. „Wir fördern damit Chancengleichheit, denn Wissen rund um Geld ist ein wirksamer Schutz vor Armut“, sagte Bildungsdirektor Heinrich Himmer.

Angebot seit Frühjahr 2020

Seit dem Start im Frühjahr 2020 konnten 37 Schulen und 207 Klassen mit den Inhalten des Finanzführerscheins erreicht werden. Das sind 3.300 Schülerinnen und Schüler. Es gibt auch eine Reihe weitere Angebote für Schulen, zum Beispiel von der Nationalbank und der Wirtschaftsuniversität Wien. Die Bildungsdirektion hat dieses Schuljahr Finanzbildung als einen ihrer Schwerpunkte definiert.