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Chronik

Detektive im Gemeindebau: 40 Kündigungen

Günstiger Wohnraum für Menschen, die ihn brauchen: Das ist die Idee der rund 220.000 Gemeindewohnungen in Wien. Einige werden aber illegal untervermietet oder stehen leer. Wiener Wohnen ging mit Detektiven dagegen vor.

Bei einem Drittel bestätigte sich der Anfangsverdacht für einen Wohnungsmissbrauch. Konkret handelt es sich dabei um 40 Fälle. Wohnungen wurden dabei etwa nicht genutzt oder untervermietet. Die Folge war eine gerichtliche Kündigung der Mietverträge. Von den insgesamt rund 130 Verdachtsfällen sind noch rund 40 weitere bei Gericht.

Beim Rest stellte sich der Verdacht als falsch heraus. Die Betroffenen waren beispielsweise länger im Ausland oder im Krankenhaus. Seit Sommer 2021 arbeitet Wiener Wohnen mit Privatdetektivinnen und -detektiven intensiv zusammen. Zuvor bereits in einem Pilotprojekt. Mit der Bilanz ist Wiener Wohnen zufrieden. Die Aufklärungsquote habe sich deutlich erhöht.

Richtungsweisendes Gerichtsurteil

„Wiener Wohnen setzt sich entschieden gegen verbotene Untervermietung ein. Kommunaler Wohnraum soll nicht für Geschäftemacherei zweckentfremdet werden, sondern den Menschen als leistbares Zuhause zum Wohnen zur Verfügung stehen“, so Wiener-Wohnen-Sprecherin Andrea Janousek. 2022 gab es auch ein richtungsweisendes Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH).

„Der OGH hat den seit 2020 andauernden Rechtsstreit zwischen Wiener Wohnen und der Kurzzeitvermietungsplattform Airbnb – über das Anbieten von Gemeindewohnungen – abschließend entschieden: Airbnb ist das Anbieten von Gemeindewohnungen der Stadt Wien zur Vermietung auf der Onlineplattform untersagt.“ Detektivinnen und Detektive sind weiterhin im Einsatz. Heuer warten bereits 20 neue Fälle auf Klärung.