Junge Frau telefoniert am Handy vor einer Internet- bzw. Computer-Server-Anlage (gestellte Szene)
APA/HANS KLAUS TECHT
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Chronik

Safer Internet Day: Schutz für Jugendliche

Der Safer Internet Day jährt sich heute bereits zum 20. Mal. Kinder und Jugendliche sollen dabei auf Gefahren im Internet aufmerksam gemacht werden. Ein sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien steht dabei im Fokus.

Nicht zuletzt der Fall Teichtmeister hat gezeigt, dass junge Menschen im Internet Gefahren ausgesetzt sind. Aktuell mehren sich die Fälle von Cyber-Grooming. Dabei erschleichen sich vor allem Männer im Internet das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen, um sie sexuell zu belästigen oder zu missbrauchen.

Wenn ein Kind so etwas erlebt, seien die Eltern gefordert. Das sagt die pädagogische Leiterin von „saferinternet.at“, Barbara Buchegger. Man solle die Kinder dafür loben, wenn sie sich an Ihre Eltern wenden, denn die Kinder selbst seien nie schuld. „Dann soll man mit ihnen die Beweise sichern und mit diesen Beweisen zur Polizei gehen.“

Anerkennungsdefizit als Gefahr

Gefährdet sind eher Kinder, die zu wenig Anerkennung in ihrem realen Leben erfahren. Eltern können da durch wertschätzendes Interesse an der Lebenswelt ihres Kindes gegensteuern. Denn dadurch müssten sich Kinder weniger im Internet andere Erwachsene suchen, von denen sie Anerkennung bekommen.

Safer Internet Day: Schutz für Jugendliche

Der Safer Internet Day jährt sich am Dienstag bereits zum 20. Mal. Kinder und Jugendliche sollen dabei auf Gefahren im Internet aufmerksam gemacht werden. Ein sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien steht dabei im Fokus.

27 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen elf und 18 Jahren in Österreich haben mindestens schon einmal sexuelle Belästigung im Internet erlebt. Das geht aus einer Studie aus dem Jahr 2018 von Rat auf Draht (RaD) und SOS Kinderdorf hervor. „Diese Zahl dürfte sich in den letzten Jahren deutlich gesteigert haben“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht.

Anstieg während Pandemie

Waren es 2019 noch 151 Anfragen zu unerwünschter Belästigung online (sexuelle Belästigung, Cyber Grooming, Erhalt von Bildmaterial mit sexuellem Inhalt, etc.), wurde 2022 178 Mal dazu beraten. „In den Pandemiejahren 2020 und 2021 führten wir rund 200 Gespräche pro Jahr zu dieser Thematik, was sicher an der stärkeren Onlinepräsenz aufgrund diverser Lockdowns liegt“, so Satke.

Silvie Haring, fachliche Leiterin der RaD-Elternseite zeichnet ein ähnliches Bild: „Es herrscht bei Eltern große Unsicherheit und sie sind häufig besorgt, wenn Jugendliche Kontakt mit fremden Personen im Internet haben.“ Mit dem Schaffen eines Problembewusstseins können Eltern ihre Kinde vor Cyber Grooming schützen.

„Erklären Sie Ihrem Kind, dass es im Internet Menschen gibt, die Kinder ausnutzen und ihnen nichts Gutes wollen.“ Professionelle Hilfe gibt es in Wien etwa beim Kinderschutzzentrum die Möwe oder bei der Kinder und Jugendanwaltschaft.