Cop & Che
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Chronik

Polizist und Tschetschene als TikTok-Stars

Cop & Che nennt sich das Duo aus dem 23-jährigen Ahmad und dem 59-jährigen Grätzelpolizisten Uwe. Gemeinsam posten sie auf der Social-Media-Plattform TikTok Videos. Das kommt gut an, nicht nur bei den Jungen.

„Che“ steht für Tschetschene, „Cop“ für den Polizisten. Mit ihren Postings auf TikTok haben sie bereits mit einzelnen Videos über 100.000 Menschen erreicht. Das erfolgreichste erreichte gar 380.000 Nutzerinnen und Nutzer. Dabei geht es um die Regeln in der Silvesternacht. Generell sind die Videos als Frage-Antwort-Szenario aufgebaut.

Ahmad und Uwe haben sich vorigen Sommer bei einer Diskussionsrunde zwischen Polizei und tschetschenischer Community im 20. Bezirk kennengelernt. „Da hab ich irgendwann mal nicht mehr meinen Mund halten können und hab dazwischen geredet. Ich hab gesagt: Leute, das wird nicht funktionieren, dass Polizisten und Tschetschenen gegeneinander Schach spielen oder miteinander Fußball spielen. Wenn wir bei den Jugendlichen andocken wollen, müssen wir etwas anderes machen“, schildert Ahmad.

Polizeiaufklärung auf TikTok

Ein Wiener Polizist und ein Tschetschene sind zurzeit der Social-Media-Hit auf TikTok. In den Videos von Cop & Che fragt der 23-Jährige den Beamten alles, was jugendliche Randgruppen so wissen wollen.

Annäherung zwischen Polizei und Jugendlichen

Das Andocken bei den Jungen hat angesichts der Aufrufzahlen funktioniert. „Ich glaube, dass es ein Defizit an Wissen ist, und das vermitteln wir mit unserem Format. Das hat mich sehr überrascht, dass das so explodiert. Das habe ich nicht geglaubt, das haben wir alle nicht geglaubt“, erzählt Grätzelpolizist Uwe.

Für Ahmad, der die Videos auf seinem privaten Account postet, liegt der Erfolg auch in der Glaubwürdigkeit. „Sie (die Zuseher, Anm.) kennen zumindest ihre Rechte und haben das persönlich von einem Polizisten gehört und nicht von irgendwelchen Bekannten, wo die Quelle ‚Vertrau mir, Bruder‘ ist.“

TikToks erreichen Menschen

Zu Beginn hat man die Videos in der Wiener Landespolizeidirektion nicht wirklich ernst genommen. Dominik Grabner, Social-Media-Manager bei der Wiener Polizei, erklärt: „Es ist dann aber ziemlich schnell klar geworden, dass das eine gute Möglichkeit ist, um mit den Leuten in Kontakt zu treten, die man sonst nicht erreicht.“

Den Erfolg der Videos spürt auch Polizist Uwe. „Vor allem Jugendliche kommen auf mich zu und sagen: Hallo, ich kenne dich. Du bist Uwe von TikTok. Dürfen wir ein Foto machen?“ Den Erfolg der Videos will die Wiener Polizei auf alle Fälle nutzen. Man überlege bereits, wie man das Projekt ausdehnen könne.