Elektroauto mit Ladestecker
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Weniger Ladestellen als ursprünglich geplant

Die Zahl der Elektroautos in Wien steigt stark – und auch die der Lademöglichkeiten. Inzwischen gibt es über 2.600 öffentlich zugängliche Ladepunkte, über tausend sind in einem Jahr dazugekommen. Die ursprünglichen Ziele erreicht die Stadt aber noch nicht.

2.659 öffentlich zugängliche Ladepunkte gibt es in Wien für Elektroautos, so die Zahlen der E-Control für Ende 2022. Vor einem Jahr waren erst 1.507 Ladepunkte registriert. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur hat in Wien also Fahrt aufgenommen.

Allerdings: Die Elektromobilitätsstrategie der Stadt Wien aus dem Jahr 2015 würde für die aktuelle Dichte an Elektroautos noch mehr öffentlich zugängliche Ladepunkte vorsehen – nämlich über 3.200. Laut dem Strategiepapier befindet man sich aktuell nämlich schon in der Projektphase der „Marktdurchdringung“ – definiert damit, dass es mehr als 17.000 Elektroautos bzw. Plug-In-Hybrid-Autos in der Stadt gibt.

Stadt sieht Bedarf dennoch gut gedeckt

Schon 2021 gab es in Wien laut Statistik Austria 11.591 Elektroautos. Dazu kommen geschätzt um die 6.300 Hybridautos, die extern mit Strom geladen werden können – es gab also schon damals über 17.000 elektrisch fahrende Autos. 2022 stieg die Zahl noch einmal deutlich: Es wurden über 9.500 Elektro- und sogenannte Plug-In-Hybrid-Autos neu zugelassen. Fast schon jedes vierte neue Auto in Wien fuhr 2022 elektrisch.

Auch wenn die ursprünglichen Ziele bei der Ladeinfrastruktur noch nicht erreicht werden, sieht die Stadt Wien den aktuellen Bedarf gut gedeckt. „Aufgrund eines effizienteren Nutzungsverhaltens kann das eine Abweichung von früheren Bedarfs-Prognosen ergeben“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Magistratsabteilung (MA) 33 gegenüber Radio Wien.

Schnellladeparks um ein Jahr verzögert

Zudem wird auf weitere Ausbaupläne verwiesen: Die Wien Energie errichte im Auftrag der Stadt heuer etwa zwei Schnellladeparks mit je zehn Ladepunkten. „Diese Schnellladeparks sollen bis zum Sommer fertiggestellt werden“, so die MA 33. Außerdem sollen heuer noch weitere 100 Ladestellen mit insgesamt 200 Ladepunkten entstehen. Diese würden „in enger Abstimmung mit der Stadt und den Bezirken an Orten errichtet, wo sie gebraucht werden – etwa an Verkehrsknotenpunkte oder Orten mit erhöhtem Ladebedarf“.

Die neuen Schnellladeparks hätten ursprünglich bereits vorigen Sommer fertig sein sollen. Als Grund für die Verzögerung um ein Jahr nennt die Wien Energie unter anderem „Herausforderungen bei der Standortsuche und -festlegung“. Außerdem gebe es „umfassende Genehmigungsverfahren“ und man wolle die Schnellladestationen barrierefrei gestalten, so ein Sprecher gegenüber Radio Wien.