Christiana Stefanou, Direktorin der Ballettakademie, mit Schülerinnen und Schülern der Ballettakademie der Wiener Staatsoper bei Probe
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KULTUR

Ballettschüler freuen sich auf Opernball

Beim Opernball zeigen auch die Schülerinnen und Schüler der Ballettakademie der Staatsoper ihr Können. Vor ihrem Auftritt bei der Eröffnung herrscht bei den Proben Vorfreude, aber auch Nervosität.

Die Schülerinnen und Schüler der Ballettakademie proben neben dem Gymnasium von Montag bis Freitag für Opern- und Ballettproduktionen der Wiener Staats- und Volksoper. Derzeit stehen die Proben für den Opernball im Mittelpunkt, wo ein Tanz zum „Tarantelgalopp“ von Joseph Lanner einstudiert wird.

Die Vorfreude der jungen Künstlerinnen und Künstler ist spürbar. „Ich freue mich halt auch, dass ich in ganz Österreich im Fernseher bin und mich sehr viele Leute sehen werden“, meinte etwa der 12-jährige Florens in „Wien heute“, während die 11-jährige Isadora etwas Nervosität eingestand: „Es ist der berühmteste Ball der Welt, es kommen wichtige Leute, er wird live im Fernsehen übertragen.“ Die Proben sind für die zehnjährige Laura Maria offenbar kein Problem: „Es ist anstrengend, aber es macht so viel Spaß, dass man die Anstrengung ganz vergisst.“

Ballettakademie probt für Opernball

Am Opernball werden nicht nur die Prominenten auftanzen, sondern auch Kinder. Die Schüler der Ballettakademie der Staatsoper zeigen bei der glanzvollen Eröffnung ihr Können. Dafür wird aktuell geprobt – der „Tarantelgalopp“.

„Galopp“ als „Volksfest“

Der „Tarantelgalopp“ soll auch die Freude am Tanzen ausdrücken, betonte Christiana Stefanou, Direktorin der Ballettakademie: „Es ist ein sehr lebendiger, leichter Tanz, der ‚Galopp‘ ist ein Volkstanz, und für mich und die Kinder ist das fast ein Volksfest.“

Das Tempo wird von Philippe Jordan, Dirigent und Musikdirektor der Staatsoper, vorgegeben: „Dirigenten wollen immer schneller. Tänzer wollen immer langsamer. Wie sagt man so schön, wenn man in eine Ballettprobe kommt – welches Tempo spielen wir? Zu langsam oder zu schnell? Aber ich glaube, wir haben eine gute Mitte gefunden. Das sind halt Kinder, die müssen das schaffen. Aber was mir an denen gefällt – die wollen! Es geht hier nicht nur um Sicherheit, es geht auch um Risiko, und das spüre ich bei denen, und das macht großen Spaß.“

Eröffnung im Zeichen von hundert Jahre Wiener Tanzmusik

Die Eröffnung steht heuer ganz im Zeichen von hundert Jahren Wiener Tanzmusik und Operette. „Es war mir ein Vergnügen, das zusammenzustellen“, sagte Staatsoperndirektor Bogdan Roscic. Für den Höhepunkt wurden die finnische Sängerin Camilla Nylund und der Tenor Andreas Schager gewonnen. Schager wird zuerst mit seiner Ehefrau, der Geigerin Lidia Bach, „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus „Giuditta“ von Franz Lehar darbringen. Nylund folgt mit dem „Vilja-Lied“ aus „Die lustige Witwe“, ebenfalls von Franz Lehar. Gemeinsam lassen sie dann „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ von Robert Stolz schlagen.

TV-Hinweis:

Die Eröffnung des Opernballs ist am Donnerstag, 16.2.2023, ab 21.45 Uhr live in ORF2 zu sehen.

Martin Schläpfer, Staatsballettdirektor, hat zur Musik von Johann Strauss’ unsterblichem Walzer „Wiener Blut“ eine neue Choreografie gestaltet, die beim Opernball zur Uraufführung kommt. „Mich fasziniert sehr, wie diese Walzer das Leben und dessen Kipplagen so intensiv auskosten“, umriss Schläpfer seinen Zugang zur Strauss-Musik. Für die textile Ausstattung der Tänzerinnen und Tänzer sorgte indes Designerin Susanne Bisovsky.

Für die Geschicke des Jungdamen- und Jungheerenkomitees ist erneut die oberösterreichische Tanzschule Santner unter der Leitung von Maria und Christoph Santner verantwortlich. Einziehen werden die 144 Paare heuer zur „Polonaise A-Dur, op. 40 Nr. 1“ von Frederic Chopin.