Die von Otto Wagner Ende des 19. Jahrhunderts geplante Anlage besteht aus der Schemerlbrücke mit Wehr, dem Krandepot und dem Schleusengebäude. Die Anlage liegt zwischen Donau und Donaukanal. Bevor die Wiener Gewässer einzogen, war in den Jahren 2016 und 2017 das Dach und das Innere saniert worden. Nun folgt die Sanierung der Fassade und der Fenster. Die Arbeiten starteten Mitte Jänner mit der Einrüstung des Gebäudes und sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.

Fassade soll wieder weiß werden
In den vergangenen zehn Jahren wurde das historische Erscheinungsbild gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt (BDA) rekonstruiert. Dabei bestätigte sich, dass Otto Wagner das Gebäude monochrom weiß errichtete, während die Fenster braun gestrichen waren. Die in grün gehaltenen Elemente werden jetzt im Zuge der Sanierung wieder weiß gestrichen.

Das Schleusengebäude steht unter Verwaltung der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK). Es wurde ursprünglich als Teil des Wiener Hochwasserschutzes errichtet. Die Stadt Wien, selbst in der DHK vertreten, ist zu zwei Drittel Miteigentümerin des Gebäudes.
Ersatznistplätze für Mauersegler
Streng geschützte Mauersegler, die nur wenige Monate zum Brüten von Zentralafrika nach Europa kommen, brüteten am Otto-Wagner-Gebäude. Bei der ersten Sanierung des Schleusengebäudes wurden zahlreiche Nistplätze an den Jugendstilornamenten – den Blechblumen unter dem Dach – entdeckt.
Zum Schutz der Tiere werden die Blechblumen nun versetzt und außen an das Gerüst an zwei Seiten des Gebäudes in gleicher Höhe montiert. So bleiben die Nistplätze erhalten. Die Brutzeit beginnt im Mai und dauert bis zu einem Monat. Bereits Mitte Juli beginnen die ersten Mauersegler wieder abzuziehen.