Richard Lugner und Patrick Budgen
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Lugner spendet nicht für Erdbebenopfer

Baumeister Richard Lugner steckt derzeit mitten in den Vorbereitungen für den Opernball. Dass er sein Geld etwa auch in die Erdbebenhilfe investieren könnte, lehnt er ab. „Das Beste ist, es bleibt für dich selbst über“, sagt er im „Bei Budgen“- Interview.

In der vergangenen Woche hatte Lugner mit der Aussage aufhorchen lassen, dass die Kosten für seinen heutigen Stargast – Jane Fonda – ins „Unermessliche“ steigen würden. Nun präzisiert er im „Wien heute“-Interview, das laut Lugner die „einzige Ausnahme“ vor dem Ball darstellt: „Es ist die Agentur, die mehr kassiert als Jane Fonda. Die ist eh friedlich.“

„Ich spende wenig“

Angesprochen darauf, ob sein Geld angesichts der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien anderswo vielleicht besser investiert wäre, winkt Lugner ab: „Ich spende wenig. Aber ich unterstütze eine Menge Leute: Ich bin ein Sponsor der Oper, der Salzburger Festspiele, von Mörbisch und unterstütze die Vienna“, sagt er. Forderungen nach anlassbezogenen Spenden oder Spendenprojekt wie von Society-Kollegin Jeannine Schiller kann er nicht nachvollziehen: „Das sind alles Gutmenschen. Das Beste ist, es bleibt für dich selbst über.“

Richard Lugner
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Baumeister Richard Lugner spendet nicht für die Erdbebenhilfe, dafür unterstützt er laut eigenen Aussagen etwa die Staatsoper

Causa Waldhäusl wird „hochgespielt“

Auch über Politik redet Lugner „nicht gerne“. Die Nähe zur FPÖ stellt er dennoch in Abrede: „Ich bin ein neutraler Wechselwähler. Nur mein Schwiegersohn ist von der FPÖ und beim Villacher Fasching geht Herr Hofer mit uns Essen.“ Zu der Aussage des niederösterreichischen Landesrats Gottfried Waldhäusl – dieser hatte einer Wiener Schulklasse mit Migrationshintergrund ausgerichtet, ohne sie wäre Wien noch Wien – wolle er deshalb nichts sagen.

Nur so viel: „Es wird hochgespielt. Jetzt spielt man auch die Operette ‚Zigeunerbaron‘ nicht mehr, weil ‚Zigeuner‘ ein Schimpfwort ist. Ich finde das alles ein bisschen übertrieben.“ Politiker würden sich nun mal gegenseitig beschmutzen.

Jane Fonda reist aus New York an

Zurück zu den Dingen, über die der Baumeister gerne redet: seine Gäste für den Opernball. Zu Jane Fondas angeblichen extravaganten „Sonderwünschen“ kann er allerdings nicht viel sagen: „Wir wissen nur, dass sie ein Kulturprogramm hat. Das andere hängt eher mit der Agentur zusammen“, so Lugner. Fonda komme jedenfalls mit einer Freundin, die auch Managerin ist. Gebucht sind Suiten im Grand Hotel, mit Verbindungstür. „Sie ist derzeit in New York, weil sie Angst vor dem Jetlag hat. Von New York gibt es weniger Jetlag als von Los Angeles.“

Grundsätzlich gehe der Vertrag mit Jane Fonda bis Mitternacht. „Das hat die Agentur ausgemacht, da war ich grad auf den Malediven“, so Lugner. Vielleicht bleibe Fonda aber auch länger. Zu den Preisen für solche Engagements „schweige ich wie ein Grab“. Versprochen hat der Baumeister auch sein Englisch aufzubessern. „Das ist mir leider nicht gelungen.“

Keine Angst vor dem Tod

Trotz seiner 91 Jahre hat Richard Lugner keine Angst vor dem Tod. „Ich beschäftige mich mit dem Sterben nicht. Ich habe noch nichts geplant.“ Nur ein Testament habe er, Details wie etwa die Musikauswahl müsse er demnächst angehen. Grundsätzlich habe er zwei Gräber am Zentralfriedhof. „Mein Bruder hat sich verbrennen lassen – er hat gesagt, das ist weniger anstrengend“, so Lugner. Sorgen mache es sich aber jedenfalls nicht: „Das kann man nicht verhindern.“