Michael Ludwig
APA/Hans Klaus Techt
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Politik

Ludwig will Erdbebenopfer aufnehmen

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) macht sich dafür stark, Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien aufzunehmen. Er spricht sich für „zeitlich begrenzte Visaerleichterungen“ aus, beispielsweise für drei Monate.

„Es geht jetzt vor allem natürlich auch um humanitäre, um menschliche Hilfe. Und von daher könnte die Visaerleichterung für Familien, zeitlich befristet, zum Beispiel auf drei Monate, eine große Hilfe sein“, konkretisierte Ludwig seine Forderung im Interview mit „Wien heute“.

Davor hatte er bereits via Twitter gefordert, dass „rasch und unbürokratisch geholfen“ wird. „Ich finde den bereits aus vielen politischen Richtungen gemachten Vorschlag sinnvoll, dabei auch zeitlich begrenzte Visaerleichterungen anzudenken“, schrieb der Bürgermeister.

Ludwig will Erdbebenopfer aufnehmen

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) macht sich dafür stark, Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien aufzunehmen. Er strebt in einem Beitrag auf Twitter „zeitlich begrenzte Visaerleichterungen“ an.

Ludwig: Betroffene sollten auch beruflich tätig sein dürfen

Voraussetzung sei allerdings, „dass der Bund uns die Möglichkeit gibt, dass Menschen aus dieser Region mit Visaerleichterung nach Wien kommen können, hier zeitlich befristet, auch wirtschaftlich unterstützt, wohnversorgt werden, um damit wieder zurückkehren zu können, wenn die Wohnungen, wenn die Häuser auch wieder aufgebaut sind“, betonte Ludwig gegenüber „Wien heute“. Die Betroffenen sollten zudem „auch die Möglichkeit vorfinden (…), wenn sie sich bei uns aufhalten, auch beruflich, wirtschaftlich tätig zu sein“, forderte der Bürgermeister.

Nehammer gegen Visa-Erleichterung

Erfahrungsgemäß liegt die Wartezeit für ein Touristenvisum aus der Türkei bei zwei bis vier Monaten. Am Sonntag hatte sich der Erste Vizepräsident des EU-Parlaments, Othmar Karas, (ÖVP) für eine zeitlich begrenzte Aufnahme Betroffener in Österreich ausgesprochen. Zahlreiche NGOs hatten sich der Forderung angeschlossen. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) bekräftige hingegen am Dienstag, dass Österreich die Visa-Kriterien nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien nicht ändern wird. Das sei keine „Härte“, sondern „die konsequente Fortsetzung der Politik ‚Hilfe vor Ort‘“.

Über 42.000 Tote

Zehn Tage nach den heftigen Erdbeben in der Türkei und in Syrien bergen Einsatzkräfte noch immer viele Leichen aus den Trümmern. Mehr als 42.000 Tote wurden bisher in beiden Ländern gezählt. Der türkische Katastrophendienst Afad berichtete am Donnerstag, 36.187 Menschen seien durch die Erdstöße getötet worden. Aus Syrien meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt 5.900 Tote. Weite Teile des betroffenen Gebiets sind verwüstet.