Archivbild des Eisfjord von Ilulissat auf Grönland aus dem Jahr 2007
dpa/DB Ulrich Scharlack
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Umwelt

700 Arktisforscher tagen in Wien

Wien wird eine Woche lang Zentrum der internationalen Arktisforschung. Rund 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit dieser von der Klimakrise so stark beeinflussten Region auseinandersetzen, tagen bis 24. Februar in der Stadt.

Die „Arctic Science Summit Week“ wird seit dem Jahr 1999 an wechselnden Orten ausgetragen. Die letztjährige Konferenz ging im norwegischen Tromsö deutlich näher am Nordpol über die Bühne als das heuer der Fall ist. Für die Umsetzung in Wien zeichnet das Austrian Polar Research Institute (APRI) verantwortlich – ein Forschungsverbund bestehend aus Vertretungen der Universitäten Wien, Innsbruck und Graz, der Universität für Bodenkultur Wien, GeoSphere Austria und des Unternehmens b.geos.

Payer-Weyprecht-Expedition vor genau 150 Jahren

Das laut den Veranstaltern wichtigste einschlägige Vernetzungstreffen wird an der Uni Wien abgehalten und auch per Video übertragen. Einer der Anlässe und Aufhänger für die Durchführung in Wien ist auch das Jubiläum der Entdeckung von Franz-Josef-Land im Rahmen der Österreichisch-Ungarischen Nordpolarexpedition (Payer-Weyprecht-Expedition).

Arktis-Forscher tagen in Wien

Wien ist diese Woche Zentrum der internationalen Arktisforschung. Rund 900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit dieser Region auseinandersetzen, treffen sich noch bis Freitag bei der „Arctic Science Summit Week“ auf der Uni Wien.

Vor genau 150 Jahren verbrachte die Mannschaft ein entbehrungsreiches Jahr im Eis, um im September des Jahres 1874 fast vollzählig wieder in Wien anzukommen. Mit der für die österreichische Forschungsgeschichte wegweisenden Expedition setzt sich im Herbst auch das Naturhistorische Museum (NHM) Wien im Rahmen der Sonderschau „ARKTIS. Polare Welt im Wandel“ näher auseinander.

Österreichische Polarstation eröffnet im August

Beim Blick nach vorne steht für die heimische Polarforschung im Laufe des Jahres noch ein Highlight an: Die Eröffnung der österreichischen Polarstation „Sermilik“ im August. Hier handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen dem APRI, der Uni Graz und der Universität Kopenhagen. Die Wissenschafterlerinnen und Wissenschaftler werden dort vor allem Klimadaten erheben.

Millionen Menschen wohnen in Arktis

In ungeraden Jahren, wie dem Heurigen, ist der „Arctic Science Summit Week“ auch ein „Science Symposium“ angeschlossen. Diesmal trägt dieses den Titel „Die Arktis im Anthropozän“ und wird am Dienstag (21.2.) eröffnet. Es soll Forschung, Studierende, Politik und Firmen gleichermaßen zur Auseinandersetzung mit dem Einfluss des Menschen auf die Region anregen.

Neben den deutlich spürbaren Auswirkungen der Klimakrise auf die Umwelt jenseits des nördlichen Polarkreises geht es inhaltlich auch um neue Erkenntnisse zur Situation der Millionen Menschen, die mittlerweile in der Arktis wohnen, sowie die Effekte, die die rasche Erhitzung der Region auf den Rest der Erde hat. Neben dem umfassenden wissenschaftlichen Programm sind im Hauptgebäude der Uni Wien auch Ausstellungen geplant, heißt es auf der Website.