PCR-Gurgeltest, – Alles gurgelt
APA/ Hans Punz
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Coronavirus

Stadt verspricht „Alles gurgelt“ bis Sommer

Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg stellen die kostenlosen Gurgeltest-Aktionen vorzeitig ein. Sie enden mit Ende März, obwohl der Bund das Testprogramm noch bis Ende Juni finanziert. Die Stadt Wien versicherte am Donnerstag, dass es die „Alles gurgelt“-Tests bis dahin geben werde.

Die Wienerinnen und Wiener können bis Ende Juni wie gewohnt die Tests in die Sammelboxen werfen. Laut Stadt ist zwar klar, dass immer weniger Tests abgegeben werden, weil ja mit Ende Februar auch die Testpflicht für Besuche in Spitälern und Pflegeheimen endet.

Dennoch halte man am Angebot fest, solange sie vom Bund finanziert werde. „Auch wenn uns die Pandemie und die ganze Diskussion schon beim Hals raushängt, denke ich, dass es gut investiertes Geld ist, Menschen zu entdecken die infektiös sind“, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Freitag.

Täglich rund 37.000 Tests

„Wir kommen jetzt in eine Phase, wo die Pandemie hoffentlich in die endemische übertreten wird. Das ist aber Zukunft, das ist nicht Gegenwart“, so Hacker im „Wien heute“-Interview. Man könne mit den Maßnahmen zurückfahren, da Covid-19 „zwar noch ansteckend“ sei, „aber weniger krankmachend, aber vorbei ist es noch lang nicht“. Man müsse sich nur die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als oberste Instanz ansehen, demnach ist die Pandemie nicht zu Ende. Derzeit werden täglich rund 37.000 Tests abgegeben. Zu Spitzenzeiten waren es rund 450.000 pro Tag.

„Alles gurgelt“ bis Sommer

Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg stellen die kostenlosen Gurgeltest-Aktionen vorzeitig ein. Sie enden mit Ende März, obwohl der Bund das Testprogramm noch bis Ende Juni finanziert. Die Stadt Wien versicherte heute, dass es die „Alles gurgelt“-Tests bis dahin geben werde.

Lifebrain stellt 306 von 550 Mitarbeitern frei

Da immer weniger Tests gemacht werden, reduziert das Labor Lifebrain Personal. 306 der verbliebenen 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihren Job und werden freigestellt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Mit dem Ende der Testprogramme seien sie wohl nur mehr in Ausnahmesituationen gefragt. Der Personalstand müsse entsprechend angepasst werden.

Ein Sozialplan liegt bereits aus dem Jahr 2022 vor. Das Labor wird wegen der sinkenden Testzahlen in den nächsten Wochen auf „Normalbetrieb“ zurückgebaut. Nach rund drei Jahren Pandemie schafft die Bundesregierung in den nächsten Monaten endgültig alle Pandemiegesetze ab. Die bundesweite Teststrategie wird mit 30. Juni eingestellt. Ab dann ist CoV offiziell keine meldepflichtige Infektionskrankheit mehr, und Lifebrain müsse sich den neuen Gegebenheiten anpassen.

Das Labor wird deutlich verkleinert: Von den aktuell fünf betriebenen Pavillons auf der Baumgartner Höhe würden alle bis auf einen komplett zurückgebaut und dem Eigentümer Wiener Gesundheitsverbund zurückgegeben. „Uns war von allem Anfang an klar, dass die Pandemie zum Glück auch wieder zu einem Ende kommen wird“, sagte Lifebrain-Geschäftsführer Michael Havel.

Ein Test kostet „deutlich unter sechs Euro“

Der Preis eines Tests liege nach wie vor „deutlich unter sechs Euro, das hat sich nicht geändert, trotz der reduzierten Volumina“, so Havel gegenüber „Wien heute“. Er rechnet damit, dass die Zahl der abgegeben Proben „signifikant nach unten geht, man vielleicht auf einen Schnitt von 20.000 Proben pro Tag“ kommen werde, da weiterhin Pensionistenheime und auch Spitäler testen, vorläufig laut Auskunft der Stadt noch im März und wahrscheinlich auch noch im April.

Teststraßen werden reduziert

Derzeit gibt es noch sieben Teststraßen in Wien. "Die Teststraßen werden reduziert, genauso die Testboxen. Sie werden verschwinden im Alltag. Der Hauptfokus wird das „Alles gurgelt"-System sein und die Apothekentests. Es gibt weiter die Tests bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Und damit werden wir bis Sommer das Auslangen finden“, sagte Hacker.