Menschen in Gastgarten
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Wirtschaft

Gastropreise: „Tanz auf der Rasierklinge“

Vom Schnitzel bis zum Bier: Die Preise sind auch in vielen Wiener Lokalen empfindlich gestiegen. Trotzdem sind viele Lokale derzeit gut besucht. Die Preiserhöhungen seien ein „Tanz auf der Rasierklinge“, sagt der Wiener Branchenvertreter Peter Dobcak.

„Es hat keinen Sinn, wenn ich, sagen wir jetzt einmal als Beispiel, für das Schnitzel 40 Euro verlange und dann kommt mir kein Gast mehr, weil er sich’s nicht mehr leisten kann“, meinte Dobcak, Gastronomie-Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer. „Wir kalkulieren sehr, sehr hart, es uns ist sehr wohl bewusst, dass auch unsere Gäste auf ihre Börse schauen müssen.“

Preisschild vor Restaurant in Wien
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Die Preise werden heuer eher weiter steigen als sinken, erwartet WIFO-Experte Josef Baumgartner

Auch im Gasthaus Prilisauer auf der Linzer Straße musste bei den Preisen auf der Speisekarte bereits mehrfach nachgebessert werden. Vor allem die Energie- und Einkaufspreise seien in die Höhe geschnellt, dazu kämen gestiegene Personalkosten, beschreibt Wirtin Barbara Prilisauer: „Es ist jetzt einfach alles ein bisschen teurer. Wo wir es stark gemerkt haben, weil wir einen hohen Verbrauch haben, ist das Frittieröl zum Beispiel. Das ging unglaublich in die Höhe.“ Das habe man dann zum Teil auch an die Gäste weitergeben müssen.

Experte erwartet heuer keine Preissenkungen

„Wir haben das in ganz kleinen Schritten gemacht“, erklärt Prilisauer, wie man bei den Preiserhöhungen vorgegangen sei. „Wir gehen immer von uns aus, was ist für uns zumutbar, wir gehen ja auch sehr oft essen – was ist den Gästen zumutbar, was werden sie verstehen.“ Wichtig sei jedenfalls, die Qualität zu halten, Abstriche würden die Gäste sofort merken.

Auch künftig werden Bier und Schnitzel eher teurer statt günstiger werden. „Es ist nicht zu erwarten, dass es im heurigen Jahr Preissenkungen gibt in der Gastronomie“, meint Inflationsexperte Josef Baumgartner vom WIFO. „Ich gehe eher davon aus, dass aufgrund von höheren Lohnkosten auch diese Arbeitskosten überwälzt werden und dadurch die Preise auch noch weiter steigen.“