Der Leihladen in der Grundsteingasse in Ottakring
Leila Wien
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Chronik

Leihladen in Ottakring in Geldnot

Gemeinschaftliches Nutzen von Gegenständen bietet der Leihladen Leila mit einem breiten Sortiment bereits seit zehn Jahren. Durch die Teuerungen kämpft der Verein nun ums Überleben und hofft auf Unterstützung der Wienerinnen und Wiener.

Wie viele weitere Betriebe in Wien kämpft auch Leila (kurz für Leihladen) mit den Teuerungen und steht ohne finanzielle Hilfe womöglich bald vor dem Aus. „Das Leila finanziert sich durch die Verleiheinnahmen, das reicht aber momentan bei weitem nicht aus, um unsere Fixkosten zu decken“, so Anatina Riester, ein ehrenamtliches Mitglied von Leila.

Das Leila Wien sichert seinen Fortbestand als ehrenamtlicher Verein vor allem durch Geldspenden. Unterstützung in Form von Sach- und Arbeitsspenden sind für den Leihladen zudem auch wichtig. Menschen, die tatkräftig zur Seite stehen und dem Betrieb Zeit „spenden“ wollen, sind laut Riester gerne willkommen.

Leihladen als „zweiter Keller“

2013 wurde mit dem Leila Wiens erste Bibliothek der Dinge als Projekt von Studierenden gegründet. Ein Crowdfunding im Jahr 2018 ermöglichte schließlich den Einzug in das heutige Geschäftslokal in der Grundsteingasse 20 nahe des Brunnenmarkts. Der Betrieb wird von acht ehrenamtlichen Mitgliedern geführt. Dieses Jahr feiert der Verein sein zehnjähriges Jubiläum. Die Mission bis heute: Dinge gemeinschaftlich zu nutzen und somit Geld und Platz, aber viel mehr noch Umwelt und Ressourcen zu schonen.

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Der Leihladen in der Grundsteingasse in Ottakring
Leila Wien
Der Leihladen in der Grundsteingasse in Ottakring
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Das Team von Leila, bestehend aus acht ehrenamtlichen Mitgliedern
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„Viele Leute, die zu uns kommen, sind sehr happy, dass sie sich keine teuren Werkzeuge anschaffen müssen oder sich den Keller mit Dingen vollstellen, die in Wahrheit nur anstauben“, meinte Riester über die Zufriedenheit der Kundschaft. Die Menschen sind dankbar für den „zweiten Keller“, den das Leila für sie darstellt. Grundsätzlich werden die Gegenstände zuverlässig retourniert, nur im Einzelfall komme etwas abhanden.

So funktioniert das Ausleihen

Interessierte können sich kostenlos als Mitglieder registrieren, dann kann schon der Onlinekatalog durchstöbert und der Gegenstand reserviert werden. Derzeit zählt das Lager von Leila ganze 300 verleihbare Gegenstände. Die Leihdauer ist grundsätzlich unbegrenzt. Die Gebühr beläuft sich auf rund 1,50 bis drei Euro pro Tag.

Der Großteil des Sortiments besteht aus Werkzeugen, aber auch Kameraequipment, Küchengeräte wie Schokobrunnen oder Waffeleisen. Darüber hinaus finden sich im Leila Instrumente oder Freizeitgegenstände wie Zelte oder Wanderrucksäcke wieder. Zu den „Bestsellern“ zählt vor allem der Bohrhammer. „Mit dem kommt man einfach durch jede Wand durch“, erzählte Riester. Großer Beliebtheit erfreut sich zudem im Herbst das Dörrgerät und in der Winterzeit das Raclette sowie das Fonduegerät.