Etwas mehr als 23.000 ukrainische Vertriebene sind in Wien in der Grundversorgung. 16.000 Frauen und 7.000 Männer. Die Zahlen sind momentan leicht rückläufig. Die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) der Vertriebenen wohnt in Wien privat, der Rest in organisierten Einrichtungen.
Für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer, die nach Wien kommen, steht das Ankunftszentrum in der Althanstraße am Alsergrund für Beratungen zur Verfügung. Pro Woche werden dort 350 Besuche gezählt. Der größte Andrang war im März des Vorjahres mit 9.500 Besuchen wöchentlich. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges haben sich knapp 28.000 Ukrainer in Wien gemeldet. Das sind in etwa so viele Menschen, wie die Josefstadt Einwohner hat.

4.400 Kinder in Wiens Schulen
Ein Drittel der Ukrainerinnen und Ukrainer in der Stadt sind Kinder. Sie können in Wien auch die Schule besuchen. 4.413 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gehen derzeit in Wien in die Schule – in rund 60 Klassen sitzen derzeit ausschließlich ukrainische Kinder. Die Bildungsdirektion hat das Ziel, alle ukrainischen Kinder im nächsten Schuljahr in Regelklassen unterzubringen.
Sendungshinweis
„Wien heute spezial – Ein Jahr Krieg in der Ukraine“, 24. Februar, 19.00 Uhr, ORF 2
Eine Flexibilisierung der Deutschförderklassen würde von vielen Schulleitungen gewünscht, sagt Bildungsdirektor Heinrich Himmer. „Dass Deutschfördermaßnahmen so gesetzt werden können, dass es zu den jeweiligen Klassen und jungen Menschen passt. Da gibt es ja jetzt einen sehr starren Rahmen. Es gibt auch Pläne des Bildungsministeriums, dass es verändert wird. Es wäre natürlich schön, wenn das auch für nächstes Schuljahr schon kommt.“
Ein Jahr Schule für ukrainische Flüchtlinge
Für tausende Kinder und Jugendliche, die vor einem Jahr meist mit ihren Müttern aus der Urkaine zu uns gekommen sind, beginnt bereits das dritte Schulsemester in Wien. Die Schule in einer fremden Stadt zu meistern, ist nicht nur für die Betroffenen eine Herausforderung, sondern auch für das Schulsystem.
Mangel an Lehrpersonal
Der Bildungskoordinator für ukrainische Schutzsuchende, Daniel Landau, lobt die gute Zusammenarbeit von Pädagoginnen und Pädagogen, Bildungsdirektion und Ministerium. Ein nicht geringer werdendes Problem stellt allerdings der Mangel an Lehrpersonal dar. „Ganz besonders auch einmal mehr im Spracherwerb. Nicht nur in den Schulen und Kindergärten haben wir Mangel an zertifizierten Trainerinnen und Trainer für Deutsch als Zweitsprache, sondern auch außerhalb.“