Entlang des Landstraßer Gürtels entsteht das „Quartier Village im Dritten“.
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wirtschaft

Erdwärme-Bohrungen für „The Village“

Im dritten Bezirk zwischen Landstraßer Gürtel, Landstraßer Hauptstraße und Rennweg entsteht derzeit eines der „nachhaltigsten Bauprojekte mit eigenem Energiekonzept“, wie es heißt. Gebaut werden rund im „The Village im Dritten“ 2.000 Wohnungen, Schulen und Gewerbeflächen.

Im Fokus des Energiekonzepts von Wien Energie un ARE würde die Nutzung von „lokal vorhandenen, erneuerbaren und klimafreundlichen Ressourcen“ stehen, so ARE-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss im Interview mit „Wien heute“. Die Wärme im „The Village im Dritten“ soll künftig aus der Tiefe kommen und der Strom über Photovoltaik produziert werden.

„195.000 Quadratmeter Wohnfläche werden wir hier errichten, davon etwa die Hälfte geförderter und preisgedeckelter Wohnbau. Daneben wird es 40.000 Quadratmeter Gewerbeflächen geben, Büros, andere gewerbliche Nutzungen, eine Bundesschule, zwei Kindergärten – also einen ganz, ganz breiten Nutzungsmix, der hier entstehen wird“, sagte Weiss.

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Entlang des Landstraßer Gürtels entsteht das „Quartier Village im Dritten“.
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Das neue Projekt soll nahezu autofrei und fahrradfreundlich gestaltet werden.
Entlang des Landstraßer Gürtels entsteht das „Quartier Village im Dritten“.
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Die nicht begehbaren Dächer sowie einige der Fassaden sollen begrünt werden.
Entlang des Landstraßer Gürtels entsteht das „Quartier Village im Dritten“.
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Zwischen den Gebäuden soll ein zwei Hektar großer Park entstehen

500 Erdsonden für Energie-Versorgung

Das Besondere bei diesem Riesenbauprojekt sei die Energie-Versorgung: Insgesamt werden 500 Erdsonden gebohrt, die Erdwärme in die Wohnungen leiten werden. 130 dieser Tiefenbohrungen sind bereits abgeschlossen – 500 Erdwärmesonden sollen im Endausbau künftig das gesamte Areal versorgen. Der Strom für die Wärmepumpen komme dabei direkt von den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude.

Sendungshinweis

„Wien heute“ am 1. März 2023, um 19.00 Uhr, ORF 2

Durch die Erdsonden könne man nicht nur im Winter damit heizen, sondern im Sommer auch kühlen. Konkret heiße das, dass die Erdwärme mit fünf bis 19 Grad über die Sonden in die hauseigenen Wärmepumpen gelangt, die die Temperatur weiter erhöhen. Im Sommer wird die überschüssige Wärme aus dem Gebäude geführt und mittels Sonden unter den Gebäuden im Erdreich gespeichert.

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Für das neue Bauprojekt „The Village im Dritten“ werden gerade 500 Erdwärmesonden gebohrt
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Ein Viertel der Sonden soll bereits gesetzt worden sein.
Für das neue Bauprojekt „The Village im Dritten“ werden gerade 500 Erdwärmesonden gebohrt
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Die Sonden reichenb 150 Meter in die Tiefe und ermöglichen die Nutzung des Erdreichs zum Heinzen bzw. auch zum Abkühlen.
Für das neue Bauprojekt „The Village im Dritten“ werden gerade 500 Erdwärmesonden gebohrt
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Das neue Quartier wird auf dem Gelände der Apanggründe errichtet.

„Die Sonden entnehmen vom Erdreich eine gewisse Wärme, die hat in der Regel bis zu 20 Grad. Das wird dann mit Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gebracht, sodass wir sowohl damit wärmen aber auch kühlen können. Geheizt werden kann im Winter so bis 37 oder 40 Grad“, erklärte Michael Strebl, Geschäftsführer der Wien Energie.

Kühlungen und Wärmen „ganz ohne Gas aus Russland“

Bei Neubauprojekten wie diesem, ist es leicht, auf neue Technologien zu setzen – aber auch bei bestehenden Stadtteilen sollen diese Energieformen ausgebaut werden, so Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). „Die Geothermie und die Fernwärme wird bis zu 54 Prozent der Wienerinnen und Wiener bis 2040 versorgen. Und das ist Dekarbonisierung und das entspricht der Zukunftstechnologie“, so Hanke.

Bohren für Erdwärme

Im dritten Wiener Gemeindebezirk werden 500 Löcher in die Tiefe gebohrt, um an Erdwärme zu kommen. Die soll dann tausende Wohnungen an der Oberfläche zwischen Landstraßer Gürtel und Rennweg heizen und kühlen.

Es handelt sich hier – laut Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky(SPÖ) – um das größte Erdsondenfeld in ganz Österreich. Er betonte, dass man hier künftig „ganz ohne russisches Gas auskommt“. Die Fertigstellung von „The Village im Dritten“ ist für 2027/28 geplant.