Verifiziert am DFonauinselfste 2022
ORF/Benjamin Steiger
ORF/Benjamin Steiger
Kultur

Donauinselfest mit mehr Tagesprogramm

Das Donauinselfest findet heuer zum 40. Mal statt – von 23. bis 25. Juni. Dabei will man den Pfad hin zum Ganztagesevent weiter beschreiten. Das Nachmittagsprogramm wird ausgebaut, geplant sind etwa Tanzkurse und ein Edelstoff-Designmarkt.

Einblicke ins Line-up wollten sich die Organisatoren in der Pressekonferenz noch nicht entlocken lassen. Die internationalen und heimischen Acts, die an den drei Tagen die diversen Bühnen bespielen werden, sollen Ende Mai bei einem eigenen Termin vorgestellt werden.

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag lag der Fokus einmal auf dem Rahmenprogramm. So soll es zusätzlich zum bewährten Sport- und Kinderangebot Neuerungen wie Tanzkurse, Yoga- und Fitnessstunden, Nordic Walking und einen Pop-up-Markt für junge Designerinnen und Designer geben. Das alles werde aber nicht zulasten der abendlichen Auftritte gehen, versicherte Projektleiter Matthias Friedrich: „Wir haben nicht vor, das Programm am Abend zu kürzen – ganz im Gegenteil. Sie werden positiv überrascht sein.“

Radio Wien Bühne 2022
ORF/Carmen Ludwig
Wer beim Donauinselfest auftritt, soll erst Ende Mai verraten werden

Buchprojekt mit Julya Rabinowich

„#momentewiediese“ haben die Veranstalter als Motto für die Geburtstagsausgabe des „größten Freiluftfestivals Europas“ auserkoren. Passend dazu sind Besucherinnen und Besucher, aber auch Künstlerinnen, Künstler und Mitarbeitende aufgerufen, online „ihre persönliche Donauinselfest-Geschichte“ zu erzählen. Die Autorin Julya Rabinowich wird die Einsendungen sichten und daraus 40 Kurzgeschichten drechseln, die als Buch im Amalthea Verlag erscheinen und im Herbst bei der Buch Wien präsentiert werden sollen.

„Recruiting Area“ gegen Personalnotstand

Barbara Novak, Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ, die das Inselfest veranstaltet, zeigte sich stolz, dass es diesmal nicht nur auf, sondern auch abseits der Bühne einen 50-Prozent-Frauenanteil gebe – etwa auch in den eher männlich dominierten Bereichen Bühnenbau oder technischer Support.

Das Donauinselfest soll heuer außerdem auch einen leichten Anstrich von Jobmesse bekommen. Angesichts des Personalnotstands in vielen Branchen wird eine „Recruiting Area“ eingerichtet, in der nach derzeitigem Stand rund 40 Unternehmen um potenzielle künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werben können. Die Firmen kämen dabei nicht nur aus dem stadtnahen Bereich, versicherte Novak.

Bisher mehr als 60 Millionen Menschen dabei

Das Donauinselfest gibt es bei freiem Eintritt – nach einer Art Softstart als „Kulturelles Frühlingsfest“ – seit 1984. Seit damals kamen laut Rechnung des Organisationsteams mehr als 60 Millionen Menschen zu den Auftritten der rund 10.000 Künstlerinnen und Künstlern, um 1987 bei 11,2 Grad zu frieren oder 2002 bei 32,1 Grad zu schwitzen.

Wurden am Anfang noch „Greißler und Fleischhacker“ als Geldgeber angefragt, wie sich Initiator und SPÖ-Wien-Urgestein Harry Kopietz am Donnerstag erinnerte, gibt es inzwischen längst Sponsoringverträge mit großen Unternehmen und eine millionenschwere Förderung der Stadt, um die Sause alljährlich auf die Beine zu stellen. Auch die Pandemie konnte daran nichts ändern – auch wenn 2020 und 2021 teils strikte Publikumslimits und Maßnahmen bis hin zur Sitzpflicht bei Konzerten eingehalten werden mussten.