Chronik

Mann auf Onlineportal um Rolex geprellt

Mit Hilfe einer Masche rund um ein fingiertes Paket haben zwei Männer einem 31-Jährigen in Wien im Dezember vorgegaukelt, ihm seine Luxusuhren abkaufen zu wollen. Doch der vermeintliche Deal entpuppte sich als Betrug.

Der Wiener stand am Ende ohne Geld und da und wurde seine Uhren an die beiden Betrüger los. Die Landespolizeidirektion Wien sprach am Montag von einem Schaden „im unteren sechsstelligen Bereich“. Das Landeskriminalamt ermittelt nun gegen die beiden Männer.

Das männliche Opfer (31) bot die hochwertigen Uhren der Marke Rolex Ende des vergangenen Jahres in Wien in einem Onlineportal zum Verkauf an. Daraufhin meldete sich ein Käufer bei dem 31-Jährigen. Nach einem über mehrere Wochen dauernden Austausch per Mail und Übermittlung eines mutmaßlich gefälschten Ausweises kam es Mitte Dezember zu einem Treffen in der Wohnung des Mannes.

Essbesteck statt Uhren im Paket

Dabei erschien der Käufer, der sich als reicher italienischer Geschäftsmann ausgab, in Begleitung eines weiteren Mannes, den er als seinen Bodyguard vorstellte. Nach der Besichtigung teilten die beiden dem 31-Jährigen mit, das Geld für die Uhren aus dem Kofferraum ihres Wagens holen zu wollen. Dabei verpackten die Männer die Behälter mit den Uhren unter dem Vorwand von „Sicherheitsgründen“.

„Beim Versiegeln tauschten sie die Behältnisse geschickt aus“, wie es von der Polizei hieß. In dem Glauben, das Päckchen mit den Uhren noch in Händen zu halten, ließen sie den 31-Jährigen zurück und verließen die Wohnung. Als das Opfer feststellte, dass die beiden Männer nicht mehr zurückkamen, packte er das Paket wieder aus. Darin befand sich lediglich Essbesteck.

Polizei bittet um Hinweise

Der 31-Jährige erstatte anschließend Anzeige in einer Polizeiinspektion. Die Rip-Deal-Unit Vienna des Landeskriminalamts Wien ermittelt nun. Die Beamten ersuchen dabei die Öffentlichkeit um Mithilfe. Hinweise werden an die Kriminalisten unter der Telefonnummer 01-31310 – Durchwahl 62510 bzw. 62800 – erbeten.

Die Kriminalisten gingen davon aus, dass die Tat in Zusammenhang mit weiteren Betrugsvorfällen in der Vergangenheit steht und die Verdächtigen als Teil eines Clans agieren, sagte ein Sprecher. Die Beamten rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Bei Misstrauen sollen Betroffene vom Geschäft absehen und sich stattdessen an die Polizei wenden, hieß es.

„Nicht ins Ausland locken lassen“

Für den Verkauf von Luxusartikeln sollten sich potenzielle Verkäufer zudem nicht ins Ausland locken lassen. Vor allem bei solchen Verkäufen sei Vorsicht geboten sowie Nachforschungen über Referenzen der Käufer notwendig. „Erstatten sie nach einem Rip-Deal jedenfalls Anzeige auch im Inland, nicht nur im Ausland“, warnte die Polizei.