Corona-Impfung
APA/HERBERT NEUBAUER
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Gesundheit

Wenig Nachfrage nach HPV-Impfung

Der große Ansturm auf die Gratis-HPV-Impfung ist bisher ausgeblieben. In den beiden Wiener Impfzentren wurden im ersten Monat der Gratisaktion lediglich 1.758 Impfdosen verabreicht. Seit Februar ist die Impfung für alle zwischen neun und 21 Jahren gratis.

Die Stadt Wien hat sich mit zwei Impfzentren auf die Gratis-HPV-Impfaktion vorbereitet. Die Bilanz nach dem ersten Monat ist jedoch ernüchternd. Lediglich 1.758 Impfdosen wurden dort bisher verabreicht. Die Stadt Wien fährt daher ihr Angebot zurück und reduziert künftig auf einen Standort. Geimpft wird seitens der Stadt nur noch in der „HPV-Impflane Town Town“ im dritten Bezirk. Die Impfung kann allerdings auch von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten kostenlos verabreicht werden. Ebenso ist die HPV-Impfung Teil der Schulimpfaktion.

Impfungen bei Veranstaltungen

Die Kosten für die Gratisimpfung, die es in allen Bundesländern gibt, tragen aktuell Bund, Länder und Sozialversicherungen. Die Schutzwirkung der Impfung ist vor den ersten sexuellen Kontakten am höchsten, sagt Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler: „Empfohlen wird, die Impfung so früh wie möglich wahrzunehmen, also ab dem neunten Geburtstag. Nützen Sie die Schulimpfungen für Ihre Kinder, die hier angeboten werden. Jeder, der die Impfung noch nicht in diesem Alter bekommen hat, soll die Chance jetzt nützen und sie bis zum 21. Geburtstag kostenlos nachholen.“

Seit März soll die HPV-Impfung laut Landessanitätsdirektion auch im elektronischen Impfpass aufscheinen. Um die Impfwilligkeit zu erhöhen, will die Stadt im Sommer bei Veranstaltungen Impfungen anbieten.

Übertragung über Schleimhäute

HPV ist die Abkürzung für Humane Papillomaviren. Es handelt sich um eine größere Gruppe von Viren, die zu Entzündungen und Hautveränderungen im Genitalbereich führen können, zum Beispiel zu Feigwarzen. Die Viren können auch bösartige Erkrankungen auslösen, vor allem Gebärmutterhalskrebs, andere Krebsarten im Genitalbereich und im Mund- und Rachenraum. Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebsart auf der ganzen Welt. Als Todesursache bei krebskranken Frauen steht er an dritter Stelle.

Humane Papillomaviren werden durch direkten Kontakt der Schleimhäute übertragen, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr und während der Geburt. Das Risiko einer Infektion ist für Frauen und Männer gleich hoch, daher ist die Impfung sowohl für Mädchen als auch für Buben sinnvoll. Die Schutzwirkung der Impfung ist vor den ersten sexuellen Kontakten am höchsten, die Impfung ist aber auch bei sexuell aktiven Personen sinnvoll und empfohlen.