AUA-Mitarbeiterinnen und Männer mit Koffern
APA/Robert Jäger
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Verkehr

AUA-Warnstreik führte zu Flugausfällen

AUA-Passagiere haben am Dienstag mit Verspätungen, Umbuchungen oder Flugausfällen rechnen müssen. Was mit einer Betriebsversammlung des Bordpersonals begann, führte zu einem Warnstreik, der bis 14.30 Uhr dauerte.

Bei der Betriebsversammlung wurde einstimmig beschlossen, dass die Versammlung in einen Warnstreik übergeht, sagte Yvonne Heuber von der Gewerkschaft vida. Von der Betriebsversammlung werden nach aktuellem Stand 36 Flüge und rund 1.800 Passagiere betroffen sein, teilte die AUA bereits vorab mit. Es sind vorwiegend Destinationen in Zentraleuropa von Anpassungen betroffen.

„Austrian-Airlines-Langstreckenziele können nach aktuellem Stand regulär bedient werden“, teilte die AUA mit. Um die Auswirkungen möglichst gering zu halten, habe man unter anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf Stand-by waren, zum Dienst gerufen, heißt es weiters aus der AUA-Pressestelle. Die Fluglinie habe jene Passagiere, die bei der Buchung eine Telefonnummer bzw. E-Mail-Adresse angegeben haben, bereits aktiv über Fluganpassungen und Umbuchungen informiert.

AUA-Mitarbeiterinnen und Männer mit Koffern
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Mehrere Stunden dauerten Betriebsversammlung und Warnstreik

Verhandlungen wieder in Schwebe

Der Betriebsrat des Bordpersonals hat die rund 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bordpersonals am Vormittag zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Gerechnet wurde mit 600 bis 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, erschienen seien jedoch 1.200, sagte Heuber. Bei der Betriebsversammlung wurde das Bordpersonal über die stockenden Nachverhandlungen zum Kollektivvertrag (KV) informiert.

„Wir fordern für die Beschäftigten einen entsprechenden Teuerungsausgleich, der diesen Namen auch verdient hat, sowie ein sofortiges und restloses Aus für das Personalsparpaket ohne faule Kompromisse. Wir fordern das AUA-Management zur raschen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf“, so die stellvertretende vida-Vorsitzende Olivia Janisch bei der Betriebsversammlung.

Nach einer anfänglichen Einigung bei den KV-Verhandlungen im Oktober forderte das Bordpersonal aufgrund des guten Ergebnisses der Fluglinie im dritten Quartal Nachverhandlungen, die bis dato für den Betriebsrat nicht zufriedenstellend verlaufen seien. Dass das Sparpaket früher beendet wurde, dürfe nicht mit den KV-Verhandlungen vermischt werden.

Anzeigetafel mit abgesagten Flügen
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Einige Flüge mussten gestrichen werden

Was Passagieren bei Ausfällen zusteht

Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte wies darauf hin, dass den Passagieren bei einer kurzfristigen Annullierung des Fluges folgende Rechte zustehen: So haben die Passagiere das Recht auf Erstattung des Ticketpreises inkl. Steuern und Gebühren bzw. auf den Rückflug zum Abflugsort zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Werden die Flugkosten rückerstattet, muss die Fluglinie auch eventuell anfallende Mehrkosten für den neuen Flugschein zu vergleichbaren Reisebedingungen erstatten.

Es gibt aber auch einen Anspruch auf eine alternative Beförderung zum Reiseziel unter vergleichbaren Bedingungen und ohne zusätzliche Kosten für den Passagier. Bei Verspätungen stehen den Passagieren Entschädigungen von bis zu 600 Euro zu. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Strecke. Ab einer zweistündigen Verspätung besteht darüber hinaus das Recht auf Betreuungsleistungen wie Speisen und Getränke bzw. bei Verspätungen von mehr als einem Tag haben Passagiere ein Anrecht auf Hotel und Transfer.