Mann schiebt mehrere Kisten mit Obst und Gemüse
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Soziales

Bedarf an Lebensmittelspenden steigt

Immer mehr Menschen sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Die Wiener Tafel hat im Vorjahr 28.000 Menschen versorgt, ein Anstieg von 40 Prozent gegenüber 2021. Da aber Warenspenden aus dem Handel kontinuierlich abnehmen, hofft man auf Unterstützung aus der Landwirtschaft.

Mehr als 896 Tonnen an einwandfreien Lebensmitteln konnte die Wiener Tafel vergangenes Jahr vor der Mülltonne retten. Die Produkte wurden an insgesamt 96 Unterkünfte wie Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte, Frauenhäuser und Notquartiere geliefert. 2022 konnten insgesamt 28.000 Personen mit diesen Spenden versorgt werden, im Jahr davor waren es rund 16.000.

Hauptmahlzeit nur jeden zweiten Tag

Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Tafel betont: „Immer mehr Menschen in Österreich sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Fast jede zehnte Person in diesem Land kann sich nur jeden zweiten Tag eine Hauptmahlzeit leisten – während nach wie vor tagtäglich Tonnen an genussfähigen Lebensmitteln in den Müll wandern.“

junge Frau vor Kisten mit Lebensmitteln
Wiener Tafel/ Thomas Topf
Die Tafel versucht nun, Warenspenden aus der Landwirtschaft zu bekommen

Zusätzlich zur Energiekrise und Inflation hat auch der Ukraine-Krieg die Situation verschärft. Die Wiener Tafel konnte rund 70 Paletten an übriggebliebenen Waren an ihre Schwesterorganisation in der Ukraine liefern.

Der Bedarf an günstigen Lebensmitteln in Wien ist auch weiterhin groß und Warenspenden aus dem Handel nehmen laut Tafel deutlich ab. Daher versuche man nun, Warenspenden aus der Landwirtschaft zu akquirieren. Dazu brauche es allerdings Unterstützung und ein Committement der öffentlichen Hand, so Gruber.