Das sei in Hinblick auf die Situation in Brasilien und den Zustand der Regenwälder besonders wichtig, so Direktor Michael Mitic. Dass es überhaupt zu dem Umbau kam, sei ein Schock gewesen. Ende 2021 habe der statische Prüfbericht gezeigt, dass die gesamte Holzkonstruktion sanierungsbedürftig sei. „Und zwar so weit, dass es eine komplette Demontage der Konstruktion erforderte.“
Tiere waren in Ersatzquartier
Neue Gehwege führen jetzt vom vierten in den zweiten Stock. Grundstock ist eine neun Tonnen schweren Stahlkonstruktion, die großteils an den Trägern des Glaszubaus abgehängt und mit Konsolen in die 2,5 Meter dicken Stahlbetonwände des Flakturms verbohrt ist.
Auf 200 Quadratmetern Grundfläche und 15 Metern Höhe beherbergt man jetzt wieder weit über 100 Tiere – die meisten sind für Fans des Hauses „alte Bekannte“. Alle ehemaligen Bewohner haben das eine Jahr Bauzeit in einem Übergangsquartier verbracht. Außer einem gewitzten Gecko: Er hat sich während des gesamten Umbaus hier versteckt – und darf bleiben.
Einbringung und Montage dieser Stahlkonstruktion waren besonders herausfordernd; im Anschluss wurden die Bunkerwände mit 250 Quadratmetern künstlicher Felslandschaft dekoriert, ein neues Beleuchtungskonzept umgesetzt und die Aquarien samt Wasserfällen in Betrieb genommen. Der Umbau erfolgte von Mai 2022 bis Februar 2023 und wurde „aus eigener Kraft“ finanziert.
Warten auf Vögel
Das Gesamtkonzept bietet tropische Atmosphäre mit der typischen hohen Luftfeuchtigkeit und Temperatur und authentischem Geruch in Kombination mit einzigartigen Tierlauten. Der Fokus liegt auf der Fauna Südamerikas: Besonders beliebt ist die Krallenäffchengruppe – bestehend aus Spring- und Braunrückentamarinen sowie Silberäffchen, die jeden Winkel ihres neuen Zuhauses erkunden. Auch die beiden größeren Weißkopfsakis Koal und Gabi scheinen sich schon bestens akklimatisiert zu haben.
Auch wenn die afrikanischen Nilflughunde und Straußwachteln aus dem fernen Südostasien geografisch nicht ganz ins Bild passen, haben sie hier ein neues Zuhause gefunden. Der Vogelbesatz wird noch erweitert – gesetzliche Bestimmungen wegen der Vogelgrippesituation in Deutschland haben bis dato einen Transport aus deutschen Partnerzoos verhindert. Die zwei großen Aquarien sind noch nicht komplett besetzt und widmen sich thematisch Amazonas und Orinoko.