Timo geht am Tatort vorbei
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Chronik

Zeuge von Vergewaltigung: Wut statt Angst

In der Nacht auf Samstag soll ein 24-jähriger Mann eine Frau vor der U-Bahnstation Jägerstraße vergewaltigt haben. Dass die Polizei den Mann so schnell stellen konnte, lag auch an dem 28-jährigen Timo, der den Mann verfolgte. Angst habe er in der Situation nicht gehabt.

„Es war sicher nicht die Angst, die in dem Moment überwogen hat, sondern mehr die Wut, die so eine Situation einfach hervorbringt. Weil es für mich nicht einmal zu überlegen war bei dem Laufen und Telefonieren, was mit mir eventuell passieren würde. Es war für mich komplett nebensächlich“, erzählt Timo im „Wien heute“-Interview. Der 28-Jährige war kurz nach der Frau aus der U-Bahnstation gekommen. Dabei hörten sie Schreie und sahen die Frau am Boden liegen – auf ihr der Mann.

„Sie hat sich mit Händen und Füßen versucht aus der Situation zu befreien, hat geschrien. Wir sind direkt hin. Der Täter hat gemerkt, dass wir näherkommen und ist sofort weggelaufen“, erinnert sich Timo an den Ablauf vor zwei Tagen. Er nahm sofort die Verfolgung auf, ohne lange zu überlegen. Dabei wählte er den Notruf und gab der Polizei immer wieder durch, wo er sich gerade befindet. Bei der Spittelau konnte der mutmaßliche Täter dann festgenommen werden.

Frau vergewaltigt: Zeuge verfolgte Täter

Eine 26-jährige Frau ist in der Nacht am Wochenende in der U-Bahn belästigt und in der Nähe der U6-Station Jägerstraße von dem Mann vergewaltigt worden. Ein Zeuge verfolgte den Tatverdächtigen. Der Mann konnte gefasst werden.

Als einzige eingegriffen

„Es war einfach nicht relevant, was da für eine Distanz zurückzulegen ist. Ich bin sehr froh, dass es dazu gekommen ist, dass der Täter festgenommen werden konnte.“ Durch die Schreie der jungen Frau, ihr Flehen, den Täter nicht entkommen zu lassen, sei für ihn klar gewesen, dass er handeln muss. Seine Freundin sei bei der Frau geblieben, um sie zu beruhigen. Andere haben nichts gemacht, sagt er. „Wir waren definitiv nicht allein, aber leider die ersten, die in der Situation eingegriffen haben.“