Eine Frau hält ein Fieberthermometer
APA/BARBARA GINDL
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GESUNDHEIT

Ungewöhnlich lange Grippewelle

Die Grippewelle dauert heuer besonders lang. Sie hat sehr früh begonnen, und das Influenzavirus grassiert immer noch. Virologisch gesehen besteht die heurige Grippewelle ausnahmsweise aus zwei Wellen.

Schon Anfang November stieg die Zahl der Grippefälle stark an. Der Höhepunkt war Mitte Dezember, dann gab es einen Rückgang der Fälle, seit Mitte Jänner wieder einen Anstieg. Die erste Welle war durch das Influenza-A-Virus ausgelöst, die zweite durch das Influenza-B-Virus, sagte die Virologin Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien. „In der Regel ist es ja so, dass sich die ein bisschen überschneiden, diese Influenza-A- und Influenza-B-Wellen.“ Heuer würden diese zwei Wellen hintereinander ablaufen, so Redlberger-Fritz gegenüber Radio Wien.

Noch flaut die Grippewelle nicht ab. Aktuell zeige sich sogar ein leichter Anstieg der Positivitätsrate von 13 auf 17 Prozent, so die Virologin. Das bedeutet, in 17 Prozent der untersuchten Proben von Patientinnen und Patienten mit Atemwegsinfekten wurde im Labor das Influenzavirus nachgewiesen.

Ende der Grippewelle noch nicht absehbar

Wann die heurige Grippewelle vorüber sein wird, lässt sich nicht genau vorhersagen. „Ich schätze mal, dass wir noch die nächsten zwei, drei Wochen mit einer Aktivität auf jeden Fall rechnen können“, sagte Redlberger-Fritz. Die Grippeimpfung der Grippesaison 2022/2023 wirke jedenfalls. „Das ist die gute Nachricht, dass die Impfung tatsächlich heuer sehr gut mit den zirkulierenden Viren übereingestimmt hat und immer noch übereinstimmt“, so die Virologin.

Der Grippeimpfstoff der heurigen Saison wurde auf Basis von zwei nachgewiesenen Grippefällen aus Österreich in der Pandemie entwickelt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte weltweit aufgerufen, Proben für die Herstellung eines Grippeimpfstoffes zu schicken. Denn in den Pandemiejahren gab es kaum Zirkulation des Influenzavirus. Für die saisonale Influenzaimpfung der nächsten Grippesaison 2023/2024 hat die WHO neuerlich einen Influenza-B-Virusstamm aus Österreich empfohlen.