Ein Husky und ein Blutbeutel
APA/dpa/Stephanie Pilick
APA/dpa/Stephanie Pilick
Tiere

Auch Hunde und Katzen können Blutspenden

Notfälle gibt es auch bei Haustieren – deshalb hat eine neue Tierklinik in Liesing eine Blutbank für Hunde und Katzen angelegt. Die Idee ist nicht ganz neu: Auch etwa die Veterinärmedizinische Universität lädt regelmäßig Tiere zur Blutspende.

Je nach Tier gibt es beim Spenden allerdings Unterschiede: Hundeblut lässt sich relativ leicht lagern, erklärt Georg Haider, der Leiter des Vetklinikums in Liesing, gegenüber Radio Wien. „Diese Spenden können wir teils auch relativ lang lagern, je nachdem um welches Blutprodukt es sich genau handelt.“ Anders sieht es bei Katzen aus: „Katzenblut ist ein bisschen schwieriger zu lagern. Deshalb ist es häufig in den Kliniken so, dass für Katzen eine Blutbank in Form einer Telefonliste angelegt wird“, so Haider.

Ein Husky bekommt Blut abgenommen
APA/dpa/Stephanie Pilick
Blutkonserven für Tiere werden etwa bei schweren Unfällen benötigt

Gibt es einen Notfall, wird der Besitzer oder die Besitzerin der Katze verständigt und kommt zur Blutspende. Blut für Haustiere wird aus unterschiedlichen Gründen benötigt: Meist nach schweren Unfällen oder bei großen Operationen. Aber auch bestimmte Krebserkrankungen, Vergiftungen – etwa mit Rattengift – oder Infektionskrankheiten können Grund für eine Transfusion sein.

Unterschiedliche Blutgruppen bei Haustieren

Eine Blutbank ist auch deshalb wichtig, da auch Hunde und Katzen unterschiedliche Blutgruppen besitzen und nicht jedes Tier ein geeigneter Spender ist. Bei Hunden sind etwa mehr als zwölf Blutgruppen erforscht, die unterschiedlich kompatibel sind. „Ein System, auf das wir testen können, funktioniert ähnlich wie der menschliche Rhesusfaktor. Hunde sind dann entweder positiv oder negativ“, so Haider. Katzen haben drei verschieden Blutgruppen.

Eine Blutspende ist zwei- bis viermal im Jahr möglich, sofern es sich um ein gesundes Tier handelt. Dabei wird zunächst eine reguläre Blutabnahme aus einem der Beine durchgeführt, schildert Tierarzt Hendrik Lehmann. „Die Blutspenden, bei der dann die großen Mengen abgenommen werden, erfolgen in der Regel an der großen Halsvene.“ Der Hund liegt dabei auf dem Tisch, der Besitzer oder die Besitzerin kann an seiner Seite bleiben. Danach wird der Hals ausrasiert. „Die Spende erfolgt mit einer großen, aber scharfen Nadel. Hunde reagieren in der Regel auf diesen Pieks gar nicht. Das Ganze dauert fünf bis acht Minuten“, so Lehmann.

Ein Blutbeutel
APA/dpa/Stephanie Pilick
Tierblutbaken sind immer auf der Suche nach Spendertieren

Freiwillige Spender gesucht

Das Vetklinikum ist ebenso wie andere Haustier-Blutbanken auf freiwillige Spender angewiesen. „Die Tiere bekommen eine kostenlose klinische Untersuchung und eine komplette Blutuntersuchung, trotzdem beruht das am Ende auf natürlich auf Freiwilligkeit und Verfügbarkeit“, so Haider. An der VetMed Wien sind sogar Blutspenden von und für Pferde möglich.