Polizisten mit Pfefferspray
APA/Tobias Steinmaurer
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Politik

Gaskonferenz: Weiter Kritik an Polizeieinsatz

Nach der Anfang dieser Woche im Wiener Marriott-Hotel über die Bühne gegangenen Gaskonferenz hat nun auch das „BlockGas“-Bündnis den Einsatz der Polizei bei den Protestaktionen kritisiert. Die Grünen brachten zu dem Polizeieinsatz eine Parlamentarische Anfrage ein.

In einer Aussendung sprach das Bündnis von „extremer Repression durch die Polizei“. Die Exekutive hatte am Montag eine Kundgebung in der Johannesgasse unter Einsatz von Pfefferspray aufgelöst, was zu heftiger Kritik von Amnesty International (AI) geführt hatte. Die Polizei habe Demonstrierende eingekesselt, sei „sehr aggressiv“ vorgegangen und habe „unverhältnismäßig Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt“, schrieb Amnesty International Österreich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

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Polizisten mit Pfefferspray
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Demonstranten und Polizisten
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Demonstranten
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Demonstranten und Helfer mit „First Aid“ Rucksack
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Polizisten führen Demonstranten ab
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Polizisten führen Demonstranten ab
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Polizeiautos
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Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
ORF Wien
Polizisten und Protestierende
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Polizisten und Protestierende
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Absperrgitter am Ring
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Polizeiautos in der Innenstadt
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Eine gesperrte Straßenbahnstation
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Die Behauptung der Polizei, Demonstrierende hätten strafbare Handlungen gegen den öffentlichen Frieden gesetzt, könne „von uns nicht nachvollzogen werden“. Amnesty zeigte sich „besorgt über die Kriminalisierung friedlicher Proteste“, der Staat habe „die Pflicht, friedliche Proteste zu ermöglichen und nicht zu verhindern, wie wir es heute gesehen haben“.

Polizei: „Schwere gemeinschaftliche Gewalt“

Die LPD Wien begründete das Vorgehen auf Twitter, dass wegen „schwerer gemeinschaftliche Gewalt“ (Paragraf 274 StGB) eingeschritten wurde und daher Identitätsfeststellungen vorgenommen werden mussten. Die Demonstranten hätten „von Beginn an ein gewaltbereites Vorgehen gegen die Einsatzkräfte der Polizei“ gezeigt, hieß es später in einer Aussendung.

Dadurch seien zwei Polizisten verletzt worden. Acht Personen haben sich laut Polizei ausgewiesen und wurden auf freiem Fuß angezeigt. 143 Personen hätten sich nicht legitimiert und seien vorläufig gemäß der Strafprozessordnung festgenommen worden. Bei einigen Festgenommenen seien auch pyrotechnische Gegenstände sichergestellt worden.

„Unverhältnismäßig brutale Gewaltanwendung“

„BlockGas“ wirft der Exekutive nun „unverhältnismäßig brutale Gewaltanwendung durch ein enormes Polizeiaufgebot samt Hundestaffel und Wasserwerfern“ vor. „Die Klimabewegung wurde in diesen Tagen in einer in Österreich noch nie dagewesenen Weise kriminalisiert“, hieß es in der Aussendung.

Und weiter: „Es sind die Gaslobbyistinnen, die für etwas Profit unsere Zukunft verscherbeln. Trotzdem wurden die Menschen, die auf den Straßen vor dem Hotel friedlich von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch machten, von der Polizei gewaltsam gestoppt und stundenlang in der Kälte festgehalten.“

„Strafrechtliche Vorwürfe ohne Grundlage“

Nun würden „ohne jede Grundlage strafrechtliche Vorwürfe gegen friedliche Klimaaktivistinnen erhoben. Das zeigt, dass der Staat lieber das fossile System beschützt, als endlich ernsthafte Schritte gegen die sozialen und ökologischen Krisen zu setzen, in denen wir stecken“, kritisierte Verena Gradinger, Sprecherin von „BlockGas“.

Auch an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) übten die Aktivistinnen und Aktivisten Kritik: „Innenminister Karner lobte sogar noch die Polizei, die auf eingekesselte Menschen einschlug und mit Pfefferspray einsprühte. Doch wir lassen uns davon nicht einschüchtern“, sagte Anselm Schindler, Sprecher von „BlockGas“.

Parlamentarische Anfrage der Grünen

Die Grünen brachten zu dem Polizeieinsatz eine parlamentarische Anfrage ein. „Wir können nicht nachvollziehen, dass die Wiener Polizei auf junge Menschen, die sich für den Erhalt unserer Umwelt einsetzen, mit Gummiknüppeln, Pfefferspray und einer Hundestaffel losgeht, über einhundertvierzig von ihnen festnimmt und sie zudem noch kriminalisiert“, begründete Georg Bürstmayr, Sicherheitssprecher der Grünen, die Anfrage.

Unter anderem wollen die Grünen wissen, auf welcher Rechtsgrundlage der Pfefferspray in der Johannesgasse eingesetzt wurde bzw. welches gelindere Mittel es gegeben hätte und wieso dieses nicht eingesetzt worden sei. „Die pauschale Verurteilung von Klimaaktivistinnen durch den Innenminister ist inakzeptabel“, kritisierte der Klimaschutzsprecher der Grünen, Lukas Hammer.

Demo für Montag angekündigt

Für Montag kündigte das Bündnis eine „Demonstration gegen Repression und Kriminalisierung“ gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen an. Der Protest startet um 17.30 Uhr auf dem Ballhausplatz, danach soll der Zug an der Landespolizeidirektion vorbei zum Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände marschieren.