Matrose Thomas Krejca an Deck
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Wirtschaft

Kapitäninnen für Donauschiffe gesucht

Saisonstart für die Donauschifffahrt: Pünktlich zum Frühlingsbeginn legen die Schiffe vom Schwedenplatz und Handelskai Richtung Bratislava und Wachau ab. Allerdings herrscht auf den Schiffen Personalmangel. Vor allem Kapitäne und Kapitäninnen werden gesucht.

Zum Spaß hat sich Thomas Krejca bei der DDSG beworben. Drei Jahre war er Lehrling an Bord und hat alle Stationen durchgemacht. „Man fängt als Schiffsjunge an, arbeitet sich ein, mit Seilen, mit Flaggen, lernt alles einmal kennen. Und wenn man gut genug ist, kann man als Decksmann eingeteilt werden.“

„Ein Schiff ist wie ein Auto“

Mit der Abschlussprüfung ist Thomas fertig ausgebildeter Matrose. Mehr Verantwortung für den 21-Jährigen: „Die Maschinen kontrollieren, Rettungsringe rausgeben, Leute einsteigen lassen, Tickets kontrollieren.“ Jetzt beginnt die nächste Stufe in der Ausbildung: Der Jungmatrose darf zum Kapitän auf die Brücke, lernt die Instrumente kennen.

Thomas hat ein großes Ziel. Er will einmal ein Schiff führen und Kapitän werden. Die wichtigste Voraussetzung ist laut Flottenkapitän Johannes Kammerer das richtige Reagieren. „Zur richtigen Zeit die richtige Reaktion zeigen – vor allem in Stresssituationen. Ein Schiff ist wie ein Auto – es kann technisch immer ein kleines Problem auftreten, auch ein großes, beziehungsweise natürlich auch mit den Fahrgästen.“

Suche nach Nachwuchs-Kapitänen

Für die Linien – und Ausflugsfahrten nach Bratislava und in die Wachau sucht die DDSG Matrosen und Nachwuchs-Kapitäninnen und Kapitäne. Mit sieben Schiffen ist die DDSG auf dem Donaukanal und der Donau unterwegs. 350.000 Fahrgäste werden heuer erwartet.

350.000 Fahrgäste erwartet

Mit sieben Schiffen ist die DDSG auf dem Donaukanal und der Donau unterwegs. 350.000 Fahrgäste werden heuer erwartet. Ob junge Auszubildende oder Quereinsteiger – frisches Personal wird dringend gesucht, sagt Wolfgang Fischer, Geschäftsführer der DDSG Blue Danube. „Das ist ein Job für Buben wie Mädel, der einfach etwas anders ist. Wie im Tourismus, es ist halt ein Job, der im Sommer durchgeht, der auch am Samstag und Sonntag ist. Aber dafür erlebt man viel, ist an der frischen Luft, hat gute Laune und nette Kollegen.“

Flottenkapitän Kammerer wünscht sich mehr Frauen mit dem Berufswunsch Kapitänin: „Viele würden glauben, der Beruf sei mit großer körperlicher Anstrengung verbunden. Das stimmt allerdings nicht. Bei unseren Lehrlingsaufnahmetests bewerben sich jedes Jahr nur drei bis vier Frauen. Da gibt es noch Luft nach oben. Frauen bringen oftmals noch eine Extraportion Soft Skills mit, die insbesondere im Umgang mit den Passagieren oder in der Führung der Schiffscrew sehr wertvoll sind.“

Acht Jahre werden noch vergehen, bis Thomas als Kapitän mit den begehrten vier Streifen auf der Uniform ein Schiff alleine navigieren kann. Auch wenn die Reise anfangs nur bis Nussdorf und retour geht.