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Wirtschaft

Vollpension bekommt Digitalförderung

Die Stadt Wien unterstützt seit vergangenem Jahr Unternehmen, die die Digitalisierung in den Dienst der Menschen stellt. Von 31 eingereichten Projekten werden jetzt elf gefördert – vom Cafe „Vollpension“ bis hin zur innovativen Braille-Technologie.

Digitaler Humanismus werde gebraucht, so die Wirtschaftsagentur Wien. Der Titel des Förderprojekts „Digitalisierung im Dienst der Menschen“ klingt ein wenig sperrig, dahinter stehen jedoch durchaus greifbare Projekte. Ein Beispiel ist das Generationencafe „Vollpension“. Dort gibt es Kuchen, die nicht nur nach Omas Rezept, sondern von Omas und Opas selbst gebacken werden. Mit der Förderung wurde nun eine digitale Backakademie aufgesetzt, bei der Omas und Opas im Internet Backkurse geben. Hier wird die Digitalisierung genützt, um ältere Menschen beim Generationendialog einzubinden und sie auch digital abzuholen.

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Die Vollpension bietet nun auch Backkurse im Internet

Kostenlose Braille-Übersetzung

Ein weiteres Beispiel ist das Wiener MedTech-Unternehmen Tetragon, das innovative Braille-Display-Technologien entwickelt. Durch die neue Technologie können Texte für erblindete oder sehschwache Menschen schnell in Braille übersetzt und so möglichst vielen Menschen den Zugang zu digitaler Information ermöglicht werden. Tetragon will dieses Produkt in Zusammenarbeit mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen vor allem Menschen in einkommensschwachen Ländern zugänglich machen. Durch die Förderung ist es möglich, die Technologie kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Datenaustausch im Lebensmittelsektor

Die bee produced GmbH wiederum will eine neue
Cloud-Fertigungsplattform entwickeln, die für Klarheit und Verständlichkeit sorgen soll, da viele Online-Plattformen intransparent und manche richtige „Datenkraken“ sind.

Die Kybernos ESG Data Services GmbH arbeitet an Lösungen zum
selbstbestimmten Austausch von Daten. Nun soll transparenter und
nachvollziehbarer Datenaustausch im Lebensmittelsektor ermöglicht
werden, um Lebensmittelverschwendung, Klima-Fußabdruck etc. für
Bürgerinnen und Bürger aufzuzeigen.

400.000 Euro Fördersumme

„Wir haben 2022 erstmalig eine Förderung zum Thema Digitaler Humanismus für Wiener Unternehmen aufgesetzt. Damit sollen Unternehmen angeregt werden, den Mensch bei technologischen Projekten immer im Mittelpunkt zu behalten“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Insgesamt werden die Projekt mit 400.000 Euro gefördert. „Die Qualität der eingereichten Projekte hat uns darin bestätigt, dass die Wiener Unternehmen bereit sind, die nächsten Schritte im Bereich der Digitalisierung zu setzen. Wir werden jedenfalls weitere Förderungen zu diesem Thema anbieten“ so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.