Die Wiener Votivkirche gilt als eines der bedeutendsten neogotischen Sakralbauwerke der Welt. Sie wurde als „Dankgeschenk“ (Votivgabe, daher der Name) dafür errichtet, dass das Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. im Februar 1853 misslang. 1856 begannen die Bauarbeiten, eingeweiht wurde die Kirche am 24. April 1879 – und seither nie gründlich renoviert.
Werbeplakat wurde abgebaut
2001 hätten zahlreiche Steinteile von der Kirche entfernt werden müssen, da sie abzustürzen drohten, heißt es auf votivkirche.at, herausgegeben von der Propsteipfarre Votivkirche. Andere Teile hätten notdürftig gesichert werden müssen. Rund um die Kirche sei eine Absperrung errichtet und schließlich auch damit begonnen worden, die Kirche von Grund auf zu sanieren.
Die Kosten für die Renovierung der Votivkirche hatte bis Anfang des Jahres rund 38 Mio. Euro ausgemacht, berichtete die „Wiener Zeitung“. Auch Bund und Stadt beteiligen sich daran. Begonnen wurde die Sanierung mit der Sanierung des Südportals, an dem sich bereits absturzgefährdete Teile befanden. Nun sind die Arbeiten an der Fassade abgeschlossen, das Gerüst wurde abgebaut. Auch das Werbeplakat, das jahrzehntelang für Aufregung gesorgt hat, ist damit Geschichte.
Arbeiten auch am Stephansdom
Am Stephansdom wurden vergangenes Jahr die Arbeiten an der Südfassade abgeschlossen, hier ist die Hauptansicht des Domes wieder ohne Gerüst zu sehen. Am Südturm wurden leichtere Schäden behoben, an der Ostfassade wurde eine Stück der originalen dunkelgrauen Bemalung des Turmes freigelegt. Ein Teil der originalen mittelalterlichen Fensterscheiben der Bartholomäuskapelle wurden aus dem Wien Museum wieder an den Originalstandort im Dom gebracht und eingebaut. Zudem wurde eine moderne Brandmeldeanlage eingebaut.
Auch in kleineren Kirche wurde gearbeitet. Wegen eines Brandes musste die Pfarre Schmelz saniert werden, die Kosten beliefen sich auf eine halbe Million Euro. Zudem wurde die Seitenkapelle in der Pfarre Rudolfsheim saniert. In der Dominikanerkriche wurden der Hochaltar umgestaltet sowie Stuck und Deckengemälde restauriert. Das Gesamtbauvolumen pro Jahr beträgt rund 4,5 Millionen Euro, ein Drittel davon kommt von der Diözese selbst.