Ärztinnen führen einem Patienten Luft zu
APA/AFP/Romain Lafabregue
APA/AFP/Romain Lafabregue
Umwelt & Klima

AKH verzichtet auf klimaschädliches Lachgas

Anästhesie und Intensivmedizin haben durch den Einsatz von Schadstoffen wie Narkosegasen einen hohen Anteil an Treibhausgasemission. Um das zu ändern, wird im AKH als erstes Wiener Spital der Einsatz von Lachgas ab sofort beendet.

Lachgas ist angst- und schmerzlindernd, aber auch sehr klimaschädlich – rund 300-mal so klimaschädlich wie Kohlenstoffdioxid (CO2), schreibt das deutsche Umweltbundesamt auf seiner Website. Lachgas wurde bisher als Zusatz von Narkosemitteln eingesetzt, erklärt Harald Andel von der Klinischen Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin: „Mittlerweile gibt es moderne Medikamente, die eine Verwendung von Lachgas nicht mehr notwendig machen.“

Lachgas nicht gänzlich verbannt

In der Geburtshilfe wie auch in der Zahnheilkunde wird Lachgas vorerst noch eingesetzt, bis es Alternativen gibt, sagt Andel. „Aber im gesamten Bereich der Anästhesie, also überall dort, wo man eine Vollnarkose macht, wird das beendet.“

„Im Unterschied zu der Anwendung im Bereich der Gynäkologie oder beispielsweise der Zahnheilkunde kommt in der Anästhesie keine Sauerstoff-Lachgas-Mischung in einem fixen Verhältnis zur Anwendung.“ Stattdessen wird das Lachgas durch eigene Lachgasleitungen in der Wand in hundertprozentiger Form zugeliefert und dann am Narkosegerät in einer variablen Mischung verwendet.

Auch andere Narkosegase klimaschädlich

In diesen Tagen wird am AKH die zentrale Lachgaszufuhr abgestellt. „Das heißt, es ist dann gar kein Lachgas mehr in den Leitungen. Wir ersparen uns die Wartung und die Leitungsverluste, die halt immer vorhanden ist.“ Damit werden jährlich rund 1.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart, sagt Andel.

„Das Abschalten der zentralen Lachgasversorgung ist ein logischer und erster Schritt in Richtung vermehrte Nachhaltigkeit. Es gibt ja noch andere Narkosegase, die weiterhin in Verwendung sind – allen voran ist hier Sevofluran zu nennen.“ Das erzeugt jedoch ebenfalls Treibhausgasemissionen. „Es gibt Kohlefilter, die man hier einbauen kann und wo Sevufloran gebunden wird. Und das kann dann zu über neunzig Prozent recycelt werden.“ Das werde in einem nächsten Schritt vor allem in den OP-Räumen, aber auch auf Intensivstationen eingebaut.