Das größte Umweltproblem der elektrischen Scooter ist ihre Herstellung. Im eigentlichen Betrieb haben die Leih-E-Scooter eine gute Emissionsbilanz, ganz anders sieht es bei der Produktion aus: Sieht man sich den Gesamtverbrauch von CO2 bei der Herstellung eines Scooters an, wird mit Abstand am meisten für das Aluminium aufgewendet – dann folgen die Batterie sowie der Motor.
Kurze Betriebszeit sorgt für schlechte Klimabilanz
„Dann hängt es sehr davon ab, wie lange diese Geräte in Betrieb sind. Wenn die E-Scooter relativ kurz in Betrieb sind, also nur 2.000 bis 3.000 Kilometer fahren und dann weggeworfen werden müssen, weil sie kaputt sind, dann haben sie eine schlechtere CO2-Emissionsbilanz als etwa ein Pkw“, sagt Michael Meschik vom Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur im Gespräch mit „Wien heute“.
Minuspunkte in ihrer Klimabilanz sammeln die E-Scooter auch, wenn die Leihgeräte gerade nicht gefahren werden. „Wenn sie relativ wenig pro Tag genutzt werden und häufig eingesammelt werden müssen, dann entstehen durch diese Serviceaktionen zusätzliche Emissionen“, so Meschik. Dazu zählt etwa auch das tägliche Verteilen der frisch aufgeladenen Scooter in der Stadt per Pkw oder Lastwagen.
E-Scooter klimaschädlicher als gedacht
Laut Experten sind E-Scooter klimaschädlicher als gedacht. Im eigentlichen Betrieb haben die Roller eine gute Emissionsbilanz, jedoch nicht in der Herstellung.
Ersetzen nur selten Fahrten mit dem Auto
Untersuchungen in Berlin, Dresden und Paris hätten zudem ergeben, dass nur wenige Menschen Scooter statt des Autos nutzen. „Die Versprechen der Hersteller und Betreiber, dass damit Pkw-Wege ersetzt werden, haben sich nicht bewahrheitet. In Studien sieht man, dass circa vier bis sechs Prozent der E-Scooter-Wege vorher mit dem Auto durchgeführt wurden“, so der Forscher. Öfter ersetzen die Leihscooter Wege zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – beides deutlich umweltfreundlicher. In Wien stehen derzeit 7.000 Leihscooter 700.000 angemeldeten Pkws gegenüber.