Ein leerer Kinosaal.
Yannick Steer
Yannick Steer
Kultur

Pornfilmfestival in Wiener Kinos

Das Pornfilmfestival (PFFV) hält seit heute bis Sonntag Einzug in Wiener Kinos. Es zeigt Filme aus diversen Subkulturen – von „Female Pleasure Porn“ über Experimentelles bis zu „Fun Porn“.

In mehr als 30 Screenings, Workshops und im Rahmen einer Ausstellung geht es um Fragen rund um die Zukunft von Pornographie und Sexualität: „Wie sieht die Pornographie der Zukunft aus? Wie viel Technologie kann Sex, wie viel wollen wir?“, heißt es auf der Festival-Website.

Ziel dieses Jahr sei es, „die bunte Vielfalt der Pornografie zu präsentieren und zu feiern und eine offene, gesellschaftliche Debatte anzuregen“. Teilnehmende Kinos sind unter anderem das Schikaneder, das Votivkino, Topkino, und Fortunakino.

Ruth Beckermanns „Mutzenbacher“

Das diverse Programm soll den ausschließlich männlichen Blick auf das Genre brechen und mit progressiven, futuristischen Filmen und Diskussionen in die Öffentlichkeit holen, was sonst hinter verschlossenen Türen stattfindet. Zu sehen ist eine Auswahl an Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen, darunter auch österreichische Beiträge.

Yavuz Kurtulmus und Jasmin Hagendorfer
Doris Himmelbauer
Die Veranstalter Jasmin Hagendorfer und Yavuz Kurtulmus

Insgesamt sind es fünf Langfilme wie Ruth Beckermanns „Mutzenbacher“ und 25 Kurzfilmprogramme. Sie alle zeigen eine Vielzahl an sexuellen Orientierungen, Identitäten und Körpernormen. Der Bogen spannt sich von Animationen und „Female Pleasure Porn“ über Experimentelles bis hin zu „Ecosexuality & Nature Porn“ und „Fun Porn“.

Keine „langweiligen, kitschigen Mainstream-Pornos“

Gezielt soll laut der Veranstalter die Monotonie „langweiliger, kitschiger Mainstream-Pornos“ durchbrochen werden – um feministische, queere und LGBTQIA+ Positionen zu präsentieren. Es gibt Diskussionen mit Filmemacherinnen und -machern, Vorträge und „legendäre Workshops“ an fünf Tagen.

Einige Jahre organisierte Yavuz Kurtulmus schon die beliebte Reihe der „Porn Nights“ in Wien. 2017 hatten er und Jasmin Hagendorfer die Idee für das erste Pornfilmfestival Österreichs, das sie seither gemeinsam mit Adrineh Simonian im Kernteam veranstalten. 2018 lief das erste Festival unter dem Motto „Was ist Porno?“. Die zweite Ausgabe fand im April 2019 mit einer neuen Frage statt: „Was ist Scham?“ Die Veranstalter verzeichneten jährlich mehr als 4.000 Besucherinnen und Besucher.