André Heller mit nachdenklicher Pose
APA/Herbert Pfarrhofer
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Kultur

Causa Heller: Weitere Ermittlungen

Die mutmaßliche Fälschung eines Rahmens von Jean-Michel Basquiat und dessen Verkauf haben dem Wiener Künstler Andre Heller ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft eingebracht. Nach einem Vorhabensbericht in der Causa wurden jetzt noch weitere Ermittlungen angeordnet.

In dem Vorhabensbericht hat die Staatsanwaltschaft ihr geplantes Vorgehen in der Causa dargelegt, also ob sie Anklage erheben oder das Verfahren einstellen möchte. Die Behörde hatte ja ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil sich für sie der Anfangsverdacht des schweren Betrugs erhärtet hatte.

Der Vorhabensbericht ging an die Oberstaatsanwaltschaft und dann an das Justizministerium, ehe er Ende März wieder an die Staatsanwaltschaft zurückkam. Allerdings war man in den oberen Instanzen nicht mit dem geplanten Vorgehen einverstanden. „Es wurden weitere Ermittlungen eingeleitet“, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber Radio Wien. Diese laufen derzeit, mehr wollte die Sprecherin dazu nicht sagen. Ob es zu einer Anklage von Heller oder zur Einstellung des Ermittlungsverfahrens kommt, ist damit noch offen.

Andre Heller fälschte Basquiat-Rahmen
Der Wiener Künstler Andre Heller soll laut „Falter“ einen Rahmen aus Besenstielen und Nägeln gebastelt und schließlich als Werk des berühmten US-Künstlers Jean-Michel Basquiat ausgegeben und verkauft haben. Laut Heller nur ein "kindischer Streich“.
ORF
Der von Heller hergestellte Rahmen mit einem Werk von Basquiat

Heller kaufte Rahmen zurück

Der „Falter“ hatte im November aufgedeckt, dass Heller den Rahmen auf Basis einer zerschnittenen Zeichnung Basquiats in Wien gebastelt habe. Dieser vermeintlich von Basquiat 1987 geschaffene Rahmen wurde gemeinsam mit einem „Untitled“ bezeichneten Porträt des Künstlers auf der New Yorker Kunstmesse TEFAF für einen Millionenbetrag angeboten. Heller sprach von einem „kindischen Streich“.

Ein Käufer in New York fand sich damals nicht. Dennoch wechselte die Basquiat-Heller-Kombo alsbald den Besitzer. So erwarb der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst die Zeichnung, während der Rahmen an Heller zurückging – bis der Kunde 2018 dann doch auch den gefälschten Rahmen kaufte, laut „Falter“ für 800.000 Euro. Mittlerweile hat Heller den Rahmen wieder zurückgekauft.

Hellers Anwalt Thomas Höhne stellte im November eine Betrugsabsicht in Abrede: „Der Rahmen wurde verkauft als Rahmen, auf dem sich Basquiat-Zeichnungen befinden“, wurde er von einer Zeitung zitiert.